9. Portaltag – in freudiger Erwartung

Unsere Reise durch die Portaltage ist nun nahezu beendet, morgen stehen wir noch vor dem besonderen Mysterium des Heiligen Abends und der Überschneidung letzter Portaltag und erster Rauhnacht. Wenn wir den heutigen Portaltag in seiner numerologischen Bedeutung betrachten, so stehen wir mit der Neun in der Vollendung. Wir vollenden eine Reihe kosmischer Tage und Vorbereitungszeit auf die Erneuerung durch die Weihe-Nacht. Morgen öffnet sich ein weiteres Tor in die geistige Welt und wir erleben – wenn wir diesen Zyklus der Weihe-Nacht und der dreizehn heiligen Nächte lebhaft mitvollziehen – die Einweihung in die dreizehn kosmischen Kräfte. Daher dürfen wir den heutigen Tag durchaus als die Vollendung des Vorbereitungszyklus verstehen.

Wie wir den heutigen Tag begehen können

Der heutige Tag darf bereits in die Stille, in die freudige Erwartung führen. Wir bereiten alles vor, damit wir die nächsten Tage und Nächte das Mysterium in unserem Inneren vollziehen können. Wer noch Besorgungen zu machen hat, tue dies heute. Wer noch aufräumen, Papierkram erledigen möchte, tue dies heute auch. Aber tun wir es ohne Stress. Wenn wir die letzten Erledigungen heute in der Ruhe und der Stille tun, bereiten wir uns innerlich bereits vor. Es spricht nichts dagegen, heute noch zu arbeiten, aber es sollte schon im neuen Bewusstsein geschehen. Es wäre schön, wenn die nächsten Tage und Nächte dem Mysterium gewidmet werden können.

In den Rauhnächten sollen die Räder stillstehen

Wir können heute noch die letzte Maschine Wäsche waschen und wenn es möglich ist, keine weitere Wäsche in den Rauhnächten waschen. Es geht um die drehenende Bewegung. Natürlich waren früher damit nicht die Waschmaschinen und Wäschetrockner gemeint, sondern insbesondere die Spinnräder. Während der Rauhnächte spinnen die drei Nornen Urd, Werdandi und Skuld, die Schicksalsgöttinen, am Urdbrunnen – der an den Wurzeln der Weltenesche Yggdrasils liegt – die Schicksalsfäden für die Menschen. Und wenn die Menschen in der Zeit die Räder bewegen, können sich diese Fäden verwirren. Daher sollten in die Rauhnächten die Räder stillstehen. Lassen wir uns doch verzaubern von der Vorstellung, dass gerade unsere Schicksalsfäden gesponnen werden und lassen auch unsere Räder stillstehen. Wenn wir es schaffen, die Rauhnächte in der Haltung des tiefen inneren Staunens und der Bereitschaft, in die Mysterien einzutauchen, verbringen, dürfen wir eine tiefgreifende Wandlung erfahren.

Die Wandlung der Menschen während der Rauhnächte

Wenn wir uns einlassen auf die Zeitqualität, wenn wir Abstand nehmen vom Umtrieb des Alltags, wenn wir die Magie der Rauhnächte spüren, treten wir ganz automatisch in einen Wandlungsprozess ein. Das Wichtige trennt sich vom Unwichtigen. Die Zeit von Heiligem Abend bis zum sechsten Januar wird in vielen Gegenden nicht umsonst die Zeit “zwischen den Jahren” genannt. Es ist eine Zeit außerhalb der Zeit. Und dies ist spürbar. Und wenn wir sie nicht entweihen, indem wir leben, wie in der ganzen anderen Zeit, sondern dieser Zeit die ihr gebührende Aufmerksamkeit schenken, treten wir ein in die Magie des Jahreskreises. Wir können lernen, die unterschiedlichen Zeitqualitäten wahrzunehmen. Die Rauhnächte sind hierfür ein hervorragender Auftakt. Lassen wir die Trivialitäten beiseite, schalten wir die Nachrichten weg, beschäftigen wir uns mit den wahrlich wichtigen Dingen und öffnen wir unsere Seelenfenster für die geistige Welt. Dann erleben wir eine so tiefgreifende Wandlung, die wir in den weiteren Jahreskreis mit hinein nehmen können. Und wenn wir lernen, unsere Dinge und Vorhaben wieder im Hinblick auf die Zeitqualitäten zu planen, werden wir merken, dass uns die Dinge im kommenden Jahr wesentlich leichter von der Hand gehen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen einen wunderschönen neunten Portaltag unf Vorbereitungstag für den morgigen Heiligen Abend und die darauf folgenden Rauhnächte, die ich hier natürlich weiter begleiten werde.

Alles Liebe

Manou Gardner aka Manuela Pusker

Bild von M. H. auf Pixabay

Der Herbst als Mystiker – vom Zauber des Herbstnebels

Wenn die sonnigen Tage sich dem Ende zuneigen und der Herbst mit Regen und Nebel ins Land zieht, ist für viele Menschen die Zeit der schönen Tage vorbei. Aber wenn wir uns innerlich auf die Melancholie und das Vergehen der Natur einlassen können, erscheint der Herbst wie ein großer Mystiker. Die Orientierung liegt jetzt nicht mehr im Außen. Herbst ist die Zeit des Rückzugs und der Innenschau. Niemals können wir uns selbst näher kommen, als im Herbst. Wenn wir hinaus schauen, und alles dunkel und trüb ist, lenkt uns nichts ab. Wir sind auf uns zurückgeworfen. Wir dürfen das Vergehen spüren, das ja auch Teil unserer Existenz ist. Nichts währt ewig. Aber nichts vergeht auch für ewig. Wir wissen aus vielen Jahren Erfahrung, dass der Frühling unweigerlich wieder kommen wird. Aber noch ist das weit weg. Noch sind wir mitten im Vergehen. Die Blätter fallen von den Bäumen, die Nebel huschen über die Erde, es wird immer früher dunkel. Zeit für Innenschau und Kontemplation.

Mystischer, geheimnnisvoller Herbst

Der Herbst lädt dazu ein, innerlich ruhiger zu werden. Duch das frühe Hereinbrechen der Dunkelheit, sind wir früher im Haus und können die länger werdenden Abend dazu benutzen, einmal auf uns selbst und unser Leben zu schauen. Viele Menschen mögen den Herbst deshalb nicht, weil sie genau davor – eine meist unbestimmte und diffuse – Angst haben. Aber da gibt es nichts zu befürchten. Wir sind, wer wir sind und wie wir sind – ob wir hinschauen oder nicht. Lediglich die Möglichkeiten des Ausweichens werden geringer.

Und die Mystik des Herbstes zeigt sich uns am deutlichsten in den frühen Morgen- und Abenstunden. Spaziergänge um diese Zeit lassen in unserer Seele Bilder aufsteigen, die mit uns kommunizieren. Die Kräfte, die da wirken, unterscheiden sich von den Sommerkräften, sodass Ihre Seele die Möglichkeit bekommt, ganz neue Saiten in sich zum Klingen zu bringen. Fürchten Sie sich nicht vor dieser Melancholie. Je unangenehmer Sie Ihnen ist, umso näher ist sie Ihnen. Die menschliche Gewohnheit, sich nur mit der Sonnenseite beschäftigen zu wollen, beraubt uns unserer eigenen Tiefe und Harmonie. Denn alles, was wir verdrängen, alles dem wir ausweichen, macht sich doch irgendwann bemerkbar. Sie müssen auch nicht fürchten, dass diese Melancholie Sie in die Depression treibt. In den meisten Fällen bringt sie uns lediglich weg von der Schnelllebigkeit und der Oberflächlichkeit des “normalen” Alltags.

Erlauben Sie dem Herbst, Sie zu entschleunigen

Spätestens nach der Zeitrückstellung werden die Abende viel länger. Die Zeit zwischen Abend und Zubettgehen erlaubt uns, zur Ruhe zu kommen. Schon seit jeher war der Herbst, wenn die Felder abgeerntet und die Gärten versorgt waren, die Zeit des abendlichen Beisammenseins, die Zeit der mündlich überlieferten Geschichten und die Zeit der Handarbeiten. Dies ist der natürliche Rhythmus aus einer Zeit, in der es im Außen ganz wenig Zerstreuung gab. Und immer noch ist dieses Bedürfnis in uns vorhanden. Wir müssen ihm nur Raum geben.

Ich möchte Ihnen und Euch gerne ein paar Inspirationen für lange Herbstabende geben

Niemals ist es wichtiger als im Herbst oder Winter, dass wir uns in unserem Zuhause wohlfühlen. Das Zuhause ist der Ort, an dem wir sicher und geschützt sind und worin wir uns regenerieren. Es ist unser erweitertes Energiefeld. (Dazu schreibe ich morgen mehr!) Hier nun ein paar ganz einfache Ideen, womit Sie Ihre Herbstabende füllen können:

  • Lassen Sie den Fernseher aus. Zünden Sie eine Kerze an, halten Sie Zwiesprache mit sich selbst.
  • Überlegen Sie, wie Sie Ihre Kreativität im Herbst einsetzen können. Beginnen Sie ein Hobby. Ob das Handarbeiten oder Kochen oder Backen ist, oder ob Sie sich in Kalligraphie oder der Schriftstellerei üben – es ist ganz egal. Wichtig ist nur, dass Sie dabei Ihrem Inneren Ausdruck verleihen können.
  • Lesen Sie gute und inspirierende Bücher
  • Schreiben Sie doch mal wieder einen Brief
  • Dekorieren Sie Ihr Zuhause neu
  • Gönnen Sie sich einen heißen Tee und ein paar Kekse und seien Sie einfach mal gut mit sich selbst
  • Oftmals ist es hilfreich, wenn man sich schöne warme Socken – möglichst aus Wolle und ein gemütliches Heimdress zulegt – das ist auch eine Art der inneren Wertschätzung
  • Meditieren Sie – Anleitungen dazu finden Sie auf Youtube und Co

Und wenn Sie jetzt denken, dass das doch alles all zu einfach und zu “normal” klingt, dann darf ich Sie daran erinnern, dass der Weg zu uns selbst, in unsere eigene Mitte, ziemlich unspektakulär ist. Wir sind das nicht mehr gewohnt, dass nicht etwas mit Pauken und Trompeten in unser Leben tritt, sondern ganz langsam und unaufgeregt Einzug in unsere Seele hält.

Ich wünsche Ihnen und Euch einen wunderschönen Herbst-Samstag

Manou Gardner Medium

Sonntag – Qualitäten der Wochentage

In der alten Mystik hatten die Wochentage stets eine Beziehung zu den Planeten und den Metallen. Und insbesondere hatte und hat jeder Wochentag eine bestimmte Qualität für unser Tun und Wirken. Rudolf Steiner hat dieses alte Wissen wiederbelebt und mit Hilfe seiner Hellsichtigkeit noch ergänzt. Der Sonntag hat eine besondere Stellung. Er ist der Tag der Erneuerung und Erfrischung. Am Sonntag sollte die Geschäftigkeit etwas ruhen.

Sonntag

Sonntag ist dem Metall Gold (Aurum) zugeordnet und natürlich der Sonne. Das ist beim Sonntag noch leicht, da es sogar im deutschen Wort vorkommt. Es ist der Tag der Erneuerung und Erfrischung. Jede Entscheidung kann an einem Sonntag neu getroffen werden. Wer sein Leben in andere Bahnen führen möchte, wählt am besten den Sonntag als Ausgangspunkt dazu.

Als geistige Kraft wirkt am Sonntag vorherrschend Erzengel Michael. Michael der Engel mit dem Schwert, der alles Alte durchtrennen kann. Der Baum des Sonntags ist die Esche und das Organ ist das Herz. Wenn Sie nun also Ihre neuen Gedanken unter einer Esche denken und das Herz als Instanz mit hinein nehmen, können Sie wunderbare Erfolge erzielen.

Montag

Der Montag korrespondiert mit dem Mond und seine Qualität entspricht dem Metall Silber. Da der Mond sehr stark auf alles Wässrige wirkt, ist der Montag ein perfekter Tag um die Woche zu denken, sich träumend in den Wochenanfang zu begeben. Die Tagesqualität entspricht nicht dem kräftigen Wirken und Schaffen, sondern eher dem träumenden Hineindenken. Das ist auch der Grund, warum viele Menschen ein Problem damit haben, montags mit Vollgas in die Woche zu starten. Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Montag als Planungstag zu nutzen, werden Sie ganz anders in die Woche starten. Der Baum des Montags ist die Kirsche, das Organ ist das Gehirn und es wirkt vorherrschend Erzengel Gabriel.

Dienstag

Beim Dienstag müssen wir schon die französische Sprache bemühen, um den Planeten ausfindig zu machen. Im französischen Mardi können wir den Planeten Mars vermuten. Mars als Kriegsgott bringt uns am Dienstag Auftrieb für unsere Tätigkeit. Das Metall des Dienstags ist das Eisen. Wir können dienstags Dinge mit Kraft anpacken und umsetzen, die wir montags geplant haben. Das Organ des Dienstags ist die Galle, das Organ, das gerne leicht übergeht, wenn wir uns ärgern. Also achten wir am Dienstag gut auf unsere Impulse, damit die Schaffenskraft nicht in ein Wüten übergeht. Gut genutzt, bringen wir am Dienstag sehr viel weiter. Der Baum des Dienstags ist die Eiche, dieser Inbegriff von Beständigkeit und Durchhaltevermögen. Der wirkende Erzengel ist Samael.

Mittwoch

Der Mittwoch ist ein quirliger Tag und gehört dem Planeten Merkur. Das Metall des Mittwochs ist Quecksilber (Mercurius) und im französichen Namen Mercredi können wir dem auf die Spur kommen. Der Mittwoch ist der Tag der Kreativität, des Ausprobierens und Forschens. Die Gedanken können aber mittwochs auch einmal leicht davongaloppieren. Doch wenn Sie Veränderungen in Ihrer Arbeit oder Ihrem Zuhause planen, nutzen Sie die quirlige Kraft des Mittwochs. Das Organ des Mittwochs ist die Lunge. Dieses Organ mit dem wir am meisten mit unserer Umwelt in Kontakt sind. Atmen wir doch die gleiche Luft wie alle anderen Erdbewohner und nehmen über den Atem somit auch alles auf, was die anderen Erdbewohner ausströmen. Der Baum des Mittwochs ist die Ulme und der wirkende Erzengel ist Raphael.

Donnerstag

Der Donnerstag ist der Tag der Diplomatie und des Austauschs. Ebenso der Tag der Vertragsverhandlungen und rechtlichen Angelegenheiten. Der Planet des Donnerstags ist der Jupiter, was wir wiederum nur im französischen Jeudi finden können. Das Metall ist Zinn und der zugeordnete Baum ist der Ahorn. Diese Tatsache, dass der Donnerstag der Tag der Diplomatie und Verhandlungen ist, hat dazu geführt, dass weltweit in allen Waldorfschulen die Lehrerkonferenz stets an einem Donnerstag stattfindet. Wenn Sie also Meetings planen oder sich mit einer Reihe Menschen auf etwas einigen möchte, so wählen Sie am besten den Donnerstag mit seiner dafür perfekten Tagesqualität. Sie werden sehen, dass manche Dinge sich wie in Luft auflösen. Das Organ des Donnerstags ist die Leber. Entgiftungen aller Art können Sie auch sehr gut an einem Donnerstag starten. Und der wirkende Erzengel ist Zachariel.

Freitag

Der Freitag ist der Tag der Venus, was sich im französischen Vendredi zeigt. Die Venus-Qualität macht den Freitag zum perfekten Tag des Genießens. Wenn Sie Gäste bewirten oder sich selbst etwas Gutes tun wollen, dann eignet sich dafür der Freitag viel mehr als jeder andere Wochentag. Das Metall des Freitags ist das Kupfer, dieses faszinierende rötlich schimmernde Metall, das fast ebenso wie Gold das Gefühl von Üppigkeit und Wohlstand erzeugt. Das Organ des Freitags ist die Niere, die ebenso wie die Leber eines unserer größten Reinigungsorgane ist. Und als Baum ist dem Freitag die Birke zugeordnet. Dieser Baum, der stets mit seinem Schimmern und seiner Eleganz auch von Menschen zu erkennen ist, die sich sonst nicht so intensiv mit Bäumen auseinander setzen. Der wirkende Erzengel ist Anael.

Eine detaillierte Übersicht über die Qualität des Freitages finden Sie hier

Samstag

Der Samstag ist ebenso ein Tag des tatkräftigen Schaffens. Nicht von ungefähr bringen viele Menschen am Samstag Haus und Hof in Ordnung. Das ist das Prinzip des Samstags. Der wirkende Planet ist der Saturn, was sich im englischen Wort Saturday gut zeigt. Die Saturn-Kräfte sind weniger feinsinnig als tatkräftig und daher kann an einem Samstag viel erledigt werden. Das Metall des Samstags ist das Blei und das Organ ist die Milz. Als Baumwesen sind dem Samstag die Buchen, Tannen und Zypressen zugeordnet. Der wirkende Erzengel ist Oriphiel.

Sie sehen, jeder Wochentag hat seine Qualitäten. Ich lade Sie ein, sich einmal dem Experiment zu stellen und Ihren Termin- und Arbeitsplan nach der Qualität der Wochentage auszurichten. Sie werden sehen, es wird die Arbeit viel leichter von der Hand gehen. Dazu würde ich mich über Ihre Erfahrungsberichte sehr freuen.