Ich war immer schon eine Leseratte. Bücher brachten und bringen mich in eine andere Welt. Das Schlimmste war immer, wenn ich das letzte einer mehrbändigen Reihe gelesen hatte - das war, wie Freunde zu verlieren. Deshalb zögerte ich diesen Moment oft besonders lange raus und las stattdessen andere Bücher dazwischen. Dies führte so weit, dass meine Oma immer sagte, ich solle aufhören, ständig die Nase in Bücher zu stecken und lieber fernschauen, sonst bekäme ich schlechte Augen. 🙂 Und da sie besonders sparsam war, durfte niemals in zwei Zimmern gleichzeitig Licht eingeschaltet sein. Es durfte nicht einmal im Wohnzimmer Licht gemacht werden, wenn der Fernseher lief. Daher las ich immer direkt vor dem Fernseher, da dies die einzige Lichtquelle war, und hielt mir dabei die Ohren zu. Sie hat es nicht geschafft, mich davon zu überzeugen, dass Fernsehen besser sei als Bücher zu lesen - bis heute nicht.
Schlagwort: Bücher
Gestern habe ich ein Video gesehen, in dem die Zahl 63 aufkam. 63 Tage, in denen eine große Bevölkerungsgruppe, heute sind es 64 Tage, zuhause eingesperrt ist. Da ist mir bewusst geworden, dass mir das gar nicht aufgefallen ist. Und natürlich, wenn ich mit meinem Alltagsgeist denke, dann kommen Sätze wie: "Was für eine unglaubliche Frechheit!" und so weiter. Aber wenn ich zu mir ganz ehrlich bin, hat es mich bis jetzt nicht sonderlich gestört. Ich finde sogar, dass dieses Abgeschottetsein einen großen Teil der persönlichen Entwicklung fördert. Normalerweise müssen wir viel auf uns nehmen, ins Kloster oder sonstwohin fahren um eine Weile mit uns selbst sein zu können, und jetzt dürfen wir das zuhause in den eigenen vier Wänden. Bei mir kommt hinzu, dass ich gerade auch noch in Quarantäne bin, also bin ich ganz für mich und habe Zeit und Muse mich den Dingen zu widmen, die ich liebe.