Farben sind Wesenheiten. Jede Einzelne von ihnen verbindet sich mit unserer Seele, wenn wir sie tragen oder uns mit ihr umgeben. Doch was ist der Unterschied zwischen den Anschauungen Farben sind Qualitäten und Farben sind Wesenheiten?
Wesenheiten der Farben
Wenn wir die Welt als wesenhaft betrachten, so kommen wir nicht umhin, auch Farben wesenhaft zu sehen. Und dadurch erhalten sie eine ganz neue Bedeutung in unserem Leben. Und zugegeben wird es hier auch ein wenig abstrakt, doch wenn wir das Geistige in der Welt erkennen und in uns aufnehmen wollen, dann werden wir nicht umhin kommen, die Abstraktion mit einzubeziehen. Eine solche Abstraktion finden wir bei den Wesenheiten der Farben.
Ich möchte hier ein Zitat Rudolf Steiners zu den Wesenheiten der Farben einfügen:
Alles Farbige in der Welt ist eine umgewandelte Aura
„Das physische Auge erblickt um sich herum Lichter, Farben. Wie der Hellseher die Aura am astralischen Leib rot, blau, gelb und grün wahrnimmt, so sieht das physische Auge um sich herum Rot, Blau, Gelb und Grün. In beiden Fällen ist die Ursache genau die gleiche. Wie hinter dem Rot im Astralleib eine Begierde lebt, so steckt hinter dem Rot der Blume eine Begierde als das «Ding an sich». Eine in der Blume waltende Begierde ist das Rot in der Blume. Was der Gesichtssinn tut, wenn er diesen Punkt überschreitet, ist nicht anders, als wenn Sie einen Rock umkehren, ihn auf die andere Seite wenden.
Während in der Aura sich des Menschen astrale Natur ausprägt, lebt hinter der ganzen Farben- und Lichtwelt, hinter der Welt des Gesichtssinnes, die äußere astrale Natur. Niemals gäbe es in der Welt Farben, wenn nicht die Dinge ganz und gar durchdrungen wären von astralen Wesenheiten. Was in der Welt als Farben erscheint, rührt von den Astralwesen her, die sich äußerlich durch die Farbe kundtun. Durch die Umwendung des Inneren nach außen geht die Wesenheit von dem höheren auf den niederen Plan herunter.
Sie können das Folgende durch Meditation erreichen: Wenn Sie eine grüne Fläche, etwa ein Laubblatt, vor sich haben und jetzt aus sich herausgehen, um die Sache von der anderen Seite anzuschauen, dann würden Sie die astrale Wesenheit sehen, die hinter der grünen Farbe ist und die sich durch die grüne Farbe anzeigt. So müssen Sie sich vorstellen: Indem Sie in die Welt hinausschauen und diese Welt mit Farben überdeckt sehen, haben Sie hinter diesen Farben die astralischen Wesenheiten zu vermuten.
Wie Sie aus Ihrem Inneren die Farben Ihrer Aura für den Hellseher erscheinen lassen, so ist die Farbendecke der Welt der Ausdruck für die kosmische Aura. Alles Farbige in der Welt ist eine umgewandte Aura. Könnten Sie Ihre Aura umwenden wie einen Rock, so würden Sie Ihre Aura auf der umgekehrten Seite ebenfalls physisch sichtbar sehen. Das gilt für den Gesichtssinn, und damit sehen Sie, daß der Gesichtssinn in inniger Beziehung zur astralischen Welt steht.“ (Lit.:GA 96, S. 130f)
Steiner und Goethe waren die Menschen, die überhaupt erstmals verstanden haben, was uns in den Farben eigentlich entgegen tritt. Sie waren die ersten, die die Farbe aus der rein materiellen Weltanschauung befreit und ihr ein Eigenleben zugesprochen haben.
Ich möchte noch ein weiteres Zitat zu den Wesenheiten der Farben von Rudolf Steiner anfügen:
Farbatmung – die Farbe als Sprache höherer Wesenheiten
„Nicht nur in den Lungen haben wir einen Atmungsvorgang, sondern auch in den Augen. Nur daß dort keine Luft ein- und ausgeatmet wird, sondern Wärme. Wenn wir eine rote Farbe sehen, wird Wärme ausgeatmet (rot, orange, gelb). Wird eine kalte Farbe wie Blau, Indigo, Violett wahrgenommen, dann atmet das Auge ein. Dasjenige, was den Augen ätherisch zugrundeliegt – so wie Luft der physischen Lunge zugrundeliegt -, ist Wärme und wird ein- und ausgeatmet. Im Grunde ist jedes Sinnesorgan ein Atmungsorgan.
Höhere Wesen, die unmittelbar über den Menschen stehen, haben weder solche Augen, noch eine solche Sprache wie der Mensch. Sie richten irgendwo Wärme hin und an der Stelle leuchtet eine Farbe auf. Dadurch drücken sie ihr Wesen aus und so reden sie miteinander. Wer die Farben jemals so in ihrer lebendigen Gestalt wahrgenommen hat, der empfindet Schmerz, wenn er die festen Farben sieht, die an den physischen Gegenständen haften – so wie überhaupt die ganze physische Welt ihn schmerzt anfänglich. Der Schmerz hört erst auf, wenn man lernt, die Farben moralisch zu empfinden. Dann empfindet man im Rot die Bestrafung des Egoismus, im Blau die Belohnung für die Überwindung des Egoismus. Dann fangen die Farben an, eine Sprache zu sprechen, die auch die zukünftige Sprache der Menschen sein wird.
In dem Maße, wie die Menschen sich dem Jupiterdasein nähern, wird ihr Sprechen immer mehr zugleich ein Wahrnehmen werden; dann wird Atmungs- und Sprachorgan nicht mehr so getrennt sein wie heute. Auch das Sehen und die Wärmeempfindung werden sich vereinigen. Es war notwendig für die Entwickelung des selbständigen Ich, daß diese Prozesse eine Zeitlang getrennt waren. Wäre das nicht geschehen, dann würde der Mensch zwar immer wahrgenommen haben, was in seiner Umgebung geschieht, aber nicht zum Selbstbewußtsein gekommen sein. In der Zukunft wird man anfangen, einen Zusammenhang zu empfinden zwischen dem gesprochenen Worte und den Farben. Man wird Grün empfinden, wenn von gleichgültigen Dingen geredet wird; Gelb wird auftauchen, wenn man egoistisch spricht; Rot wird da sein, wenn der Egoismus bekämpft wird.[9]“ (Lit.:GA 265, S. 360f)
Solches Wissen Steiners wird oftmals nicht zuerst mit dem Gehirn, mit unserem kognitiven Aspekt verstanden, sondern es genügt zunächst, es einfach auf die Seele wirken zu lassen.
Dazu möchte ich Dich heute einladen – ganz ohne Praxisbezug im ersten Schritt.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Dienstag
Manou Gardner Medium aka Manuela Pusker
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Zitatequelle: Anthrowiki
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