Vollmond am Gründonnerstag ist eine wunderbare Kombination. Ostern findet ja immer nach dem ersten Vollmond im Frühling statt und der Gründonnerstag hat – auch für uns – eine bestimmte Bedeutung. Durch den Vollmond am heutigen Tag wird dieses noch verstärkt. Aber schauen wir uns das genauer an.
Die christliche Mystik
Da ich gestern mehrfach darauf angesprochen wurde: Meine geistige Heimat ist die christliche Mystik, wie sie auch Rudolf Steiner in der Anthroposophie als Grundlage vermittelte. Damit kann ich mich gut identifizieren. Denn in der christlichen Mystik wird nichts ausgeschlossen – ganz im Gegenteil. All die geistigen Welten und alle Götter haben darin ihren Platz. Und nur so kann ich die Welt betrachten. Wir dürfen einfach davon ausgehen, dass alles Geistige so viel komplexer ist, als es von Amtskirchen oder anderen Institutionen betrachtet wird. Deshalb kann ich mich in allen Bereichen zuhause fühlen – solange sie nichts ausschließen.
Gründonnerstag – das letzte Abendmahl
Wie wir ja alle wissen, fand am Gründonnerstag das letzte Abendmahl und die Fußwaschung statt, die Jesus seinen Jüngern als Ausdruck seiner allumfassenden Liebe angedeihen ließ. Und bat er seine Jünger: “Meine Seele ist betrübt bis an den Rande des Todes. Bleibt bei mir und wacht mit mir.” Es war die Bitte eines zum Tode geweihten Menschen an seine engsten Vertrauten. Doch als er sich umsah, schliefen alle seine Jünger und er sagte: “Könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wachen?”
Und Jesus bat auch seinen Vater: “Lass diesen Kelch an mir vorübergehen.” Das bedeutet, der Mensch Jesus, der sich zwar seiner göttlichen Herkunft und des Christus in ihm bewusst war, hatte Angst – Todesangst. Dass dies all so überliefert ist, ist ja kein Zufall. Es zeigt uns etwas auf.
Die wirklich wichtigen Wege werden alleine zurückgelegt
Wie oft werfen wir einen Plan hin oder tun etwas nicht, weil uns niemand unterstützt, oder weil wir das Gefühl haben, damit alleine zu sein. Und wir stellen unser Vorhaben deshalb in Frage. Doch an dieser Metapher, dieser Überlieferung am Gründonnerstag, können wir erkennen, dass die wirklich wichtigen Wege alleine zurückzulegen sind. Wenn wir wissen, dass es der richtige Weg ist, dann lassen wir uns nicht aufhalten. Nicht von Freunden, die einschlafen und uns nicht richtig begleiten und auch nicht von unserer Angst.
Dass die Jünger einschlafen, statt mit Jesus zu wachen ist so ein starkes Symbol. Denn auch unseren letzten irdischen Weg gehen wir alleine. Auch wenn Menschen um uns herum sind, so entscheiden wir selbst, wann wir den irdischen Körper verlassen und gehen diesen Weg ganz alleine.
Der Gründonnerstag als Symbol dafür, dass uns niemand die wichtigen Dinge abnehmen kann
Wie oft nehmen wir Abstand von Dingen, weil die Überzeugung in uns nicht groß genug ist. Weil wir glauben, wenn niemand es toll findet, oder niemand mit uns geht, ist es die Sache nicht wert, ist sie falsch. Wir sind der Meinung, dass unser Dafürhalten nicht genug ist. Viele Menschen schaffen es nicht über einen bestimmten Punkt hinaus, weil sie immer wieder zögern und umkehren, weil sie sich nicht unterstützt fühlen.
Aber am Gründonnerstag dürfen wir all unseren Mut zusammennehmen und uns fragen: Wohin geht mein Weg – ganz unabhängig davon, was andere Menschen darüber denken oder sagen?
Der Vollmond am Gründonnerstag
Vollmondtage haben immer die Transformationsenergie für einen Neubeginn. Und auch der heutige Vollmond kann dir helfen, dich wirklich mit deiner Leidenschaft – deiner Passion (!) zu beschäftigen und den ersten mutigen Schritt zu setzen.
Es braucht heute deine Entscheidung!
Und morgen geht es mit dem Karfreitag, der ein Portaltag ist, weiter.
Ganz liebe Grüße in deinen Gründonnerstag
Manou
Weil du es verdienst dein seelengerechtes Leben zu leben
Hier habe ich letztes Jahr einen Artikel über die verschiedenen geistigen Hintergründe geschrieben: Ostern, heutiger Vollmond, Walpurgis und Beltane
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