Es ist unglaublich wunderbar, wie dieses Jahr die Feste fallen. Der Sonntag, der Tag der Sonne und Beltane das Fest der Sonne am gleichen Tag. Die heutige Sonnenkraft mag uns ein Zeichen sein, dass auch in düsteren Zeiten das Licht immer viel stärker ist als die Dunkelheit. Wenn auch dunkle Mächte versuchen, das Weltgeschehen in ihren Bann zu ziehen, Kriege zu führen und Menschen in Abgründe zu schicken, so ist die ungebrochene Kraft der Sonne ein Zeichen, dass wir uns nur der lichten Seite zuwenden müssen, um den Sieg über die Dunkelmächte zu erringen. Die Sonne, der Sitz des höchsten Sonnenwesens – Christus – ist das Sinnbild der ewigen Liebe und des grenzenlosen Vertrauens.
Was Rudolf Steiner über die Sonne und die Sonnenwesen sagt – Quelle: Anthrowiki
Michael als großes Sonnenwesen
Der führende Erzengel der Sonnensphäre ist Michael. „Nun, Sonne ist für denjenigen, der wirklich erkennt, nicht der physische Gasball, als den ihn die heutige Physik beschreibt, sondern eine Summe von geistigen Wesen. Und die hauptsächlichsten geistigen Wesenheiten, die von der Sonne aus sozusagen das Geistige, das Spirituelle ausstrahlen, wie physisch das Sonnenlicht oder ätherisch das Sonnenlicht strahlt, die gruppieren sich alle um ein gewisses Wesen, das wir nach einer alten christlich-heidnischen, christlich-jüdischen Benennung könnten wir auch sagen, als das Michael-Wesen bezeichnen können. Michael wirkt aus der Sonne. Und das, was geistig die Sonne der Welt zu geben hat, kann man auch dasjenige nennen, was Michael mit den Seinigen der Welt zu geben hat.“ (Lit.:GA 243, S. 138f)
Das höchste Sonnenwesen – Christus
Der höchste führende Sonnengeist aber war der Christus selbst. Er war schon der oberste Führer der alten Sonnenentwicklung und auch während der eigentlichen Erdenentwicklung war zunächst die Sonne seine Heimat und hier wirkte er als schöpferischer Geist, als schaffendes Weltenwort, durch die Gemeinschaft der sieben Elohim.
“Das, was man da an materialistischen Kosmologien heute entwickelt, das ist ja pure Phantasterei. So hat man sich nicht vorgestellt in älteren Zeiten: die Sonne – ein Gasball, der da draußen schwimmt, sondern die Sonne war ein Geistwesen. Das ist sie auch für den wirklichen Weltanschauer heute noch: ein Geistwesen, das sich nur äußerlich in der Weise repräsentiert, wie das Auge eben die Sonne wahrnehmen kann. Und dieses zentrale Geistwesen empfand die ältere Menschheit als eins mit dem Christus. Die ältere Menschheit wies auf die Sonne, wenn sie von dem Christus sprach.” (Lit.: GA 207, S. 183)
Um die Folgen des Sündenfalls auszugleichen, stieg der Christus aber zum Heil der Menschen im Laufe eines langen kosmischen Entwicklungsprozesses, in dem er die Vorstufen zum Mysterium von Golgatha durchlebte, auf die Erde herab und verband sich mit dieser durch das Mysterium von Golgatha, damit auch sie einst Sonne werde und so zu einer höheren Daseinsform aufsteige.
“Diese wirkliche Sonne besteht aus geistigen Wesenheiten, die sich der physischen Sonne bedienen, wie die Menschen sich der Erde bedienen. Die inneren Geheimnisse dieses Sonnendaseins zu schauen und zu offenbaren, das war die Aufgabe des großen Sonnenorakels. Für dieses war das Sonnenlicht nicht einfach etwas Physisches, sondern jeder Sonnenstrahl ist die Tat der geistigen Wesenheiten, welche auf der Sonne ihren Schauplatz haben. Diese großen Wesenheiten waren zur Zeit der alten Atlantis noch ausschließlich auf der Sonne. Später änderte sich dies, indem die große Wesenheit, welche später Christus genannt wurde, sich mit der Erde vereinte. Man kann daher das Sonnenorakel auch das Christus-Orakel nennen. Die Vereinigung der Christus-Wesenheit mit der Erde geschah, als auf Golgatha das Blut des Christus Jesus floss. Da vereinte sich sein Wesen mit der Atmosphäre der Erde, wie dies heute noch im hellseherischen Rückblick wahrgenommen werden kann. So kam die Christus-Wesenheit von der Sonne auf die Erde. Als bei Damaskus das Licht der geistigen Erleuchtung auf den Saulus-Paulus fiel, da sah Paulus den mit der Erde vereinten Christus und wußte zugleich, dass er es war, der auf Golgatha sein Blut vergossen hatte.” (Lit.: GA 109, S. 12)
“Christus «starb von der Sonne», er starb kosmisch von der Sonne zur Erde herab, er kam zur Erde herunter. Von dem Momente von Golgatha ab war auf der Erde zu schauen dasjenige, was sein Lebensgeist war. Wir lassen den Lebensäther, den Ätherleib, den Lebensleib zurück nach dem Tode; nach diesem kosmischen Tode ließ der Christus den Geistesmenschen auf der Sonne zurück, und im Umkreise der Erde den Lebensgeist. So daß vom Mysterium von Golgatha ab die Erde von dem Lebensgeiste Christi wie von einem Geistigen umweht war.” (Lit.: GA 240, S. 291)
Und nichts Anderes ist Beltane
Beltane ist die Verehrung der Sonne und die Freude über das neu gewordene Licht. Wenn wir jetzt – ab heute – in die neue Zeit hineinwandern – die Zeit der Sonne und des Lichts – so können wir uns tagtäglich bewusst machen, dass wir nicht alleine in diesem Kampf drinnen stehen, sondern dass die höchsten geistigen Wesenheiten stets präsent sind und uns durch diese Zeit begleiten. Und es ist gut, den Beginn dieser Zeit ausgiebig zu feiern und sich mit den großen Wesenheiten zu verbinden – das ist Beltane.
Die Planeten wesenhaft zu schauen – das ist der Beginn der neuen Zeit
Erst wenn wir erkennen, dass nichts um uns tote Materie ist, dann werden wir sehen, wo der Kampf eigentlich stattfindet. Wir werden aufhören, uns in Kleinheiten zu verrennen, sondern erkennen, dass wir uns in diese Zeit hineingebären ließen um unseren Anteil an dem historischen Moment der Menschheitsgeschichte zu (er-)leben. Nur aufgrund all dieser Tatsachen werden wir die Kraft und den Mut finden, uns gegen die Dunkelmächte zu stemmen und trotzdem die nicht im Kampfmodus zu verharren, sondern auch die Feste zu feiern, wenn sie anstehen. Wir gehen durch eine Ära, die vermutlich Jahrzehnte andauern wird und wir brauchen dafür den notwendigen Modus Operandi – den Weg des Handelns.
Wie Rudolf Steiner in seinem Buch “Philosophie der Freiheit” schrieb „Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime des freien Menschen.“ (GA 4, Seite 166)
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen wunderschönen Sonntag, einen schönen Maifeiertag und/oder ein schönes Beltane
Manou Gardner Medium aka Manuela Pusker
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