Die Kunst „Nein“ zu sagen

Es gibt immer wieder Momente, bei denen es wirklich wichtig wäre, „Nein“ zu sagen, aber es fällt so schwer, weil man andere Menschen nicht vor den Kopf stoßen möchte. Ich kenne mich da aus, denn ich könnte das Problem erfunden haben. Doch ich musste auch lernen, meine Zeit so zu planen, dass für mich selbst genügend Freiräume entstehen durften.

Der Spruch: „Jedes NEIN zu einem Anderen ist ein JA zu mir selbst“ ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden, denn wenn man nicht aufpasst, sind die Tage ganz schnell von morgens bis abends verplant und man kommt selbst nicht zu den Dingen, die man eigentlich gerne tun möchte.

Ich habe erfahren, dass es nicht nur mehr Zeit verschafft, wenn man – auch gut gemeinte – Angebote ausschlägt, sondern dass es auch zu mehr Souveränität des Lebens führt. Wenn ich selbst bestimmen kann, womit ich meine Zeit verbringe, bin ich Herrin meines Lebens. Wenn ich mich aber von außen verplanen lasse, bin ich dies nicht.

Und da spreche ich nicht nur von Einladungen zum Kaffee oder anderem Zeitvertreib, sondern auch von beruflichen Möglichkeiten und Angeboten. Zu prüfen, ob es das jetzt wirklich ist, was man gerne möchte, ist unglaublich wichtig, um sich nicht im Strudel der Verführung zu verlieren. Manche Angebote klingen im Moment wirklich verlockend, aber wenn man längere Zeit darüber nachdenkt, stellt man fest, dass dies nur wieder einen Schritt vom eigenen Weg weg führt.

Der eigene Seelenplan und der der eigene Weg ist das Maß aller Dinge

Nicht immer sind es nur Verlockungen, die vom Weg abbringen, oft genug sind es auch vermeintliche Pflichten, die so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass für sich selbst nichts mehr über bleibt. Dabei stellt sich dann oft die Frage: Sind es echte Pflichten oder tut man es nur, um nicht in einem schlechten Licht gesehen zu werden? Dabei ist es meist doch so, dass man seiner eigenen Anwesenheit viel mehr Gewicht gibt, als notwendig ist. Meistens ist man den anderen Menschen deutlich gleichgültiger, als man das selbst empfindet.

Das Ziel des Lebens ist wichtig

Um herauszufinden, wann man besser NEIN sagt, ist es natürlich auch wichtig, wenn man sein Lebensziel kennt. Ansonsten läuft man noch mehr in Gefahr, hier ein wenig anwesend zu sein und dort ein wenig. Nur wenn wir wissen, wohin wir eigentlich gehen, haben wir eine gute Richtschnur, an die wir uns anhalten können. Die Frage lautet dann: Ist das eine Etappe auf meinem Weg, oder bringt mich das davon ab?

Es geht nicht darum, anderen Menschen keine Zeit zu widmen

Ich bin sogar sehr dafür, dass wir anderen Menschen Zeit widmen. Menschen, die uns wichtig sind, oder die Zuwendung brauchen. Dabei finde ich sogar, dass wir großzügig sein sollten mit unserer Zeit. Aber wichtig dabei ist, dass wir die Entscheidung selbst treffen und uns nicht zum Spielball machen lassen. Deshalb brauchen wir Freiräume. Mit einer einsamen Nachbarin einen Kaffee zu trinken, halte ich für eine gut investierte Zeit. Das Gejammer einer Bekannten zum hundertsten Mal anzuhören, ist eher Zeitverschwendung – weil es keinem von beiden hilft. Wenn jemand in akuter Not ist, sollten wir ein offenes Ohr haben. Wenn aber jemand Zeit stiehlt, indem er oder sie sich seit Jahren über die gleichen Dinge beschwert, aber nichts ändert, ist schlecht investierte Zeit.Wählen wir also weise!

In diesem Sinne wünsche ich einen wunderschönen Donnerstag

Manou Gardner aka Manuela Pusker

Bild von Monoar Rahman Rony auf Pixabay

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