“Es geht so” ist eine häufige Antwort, wenn man jemanden fragt, wie es um sein Befinden steht. “Es geht so” meint, “Ich schaffe es zu überleben”. Aber ist das genug? Ist das der Grund, warum du hier angetreten bist? Dass es gerade so geht? Dass du froh bist, wenn die Arbeitswoche sich dem Ende zu neigt oder der nächste Urlaub in Sicht kommt? Wenn dir das bekannt vorkommt, lies weiter…
“Es geht so” – das Lebensgefühl viel zu vieler Menschen
Wie oft denkst du dir “Naja, es ist ja nicht so schlimm”, oder wie die Engländer zu sagen pflegen: “Could be worse…” Es könnte schlimmer sein. Ja klar, so kannst du dein Leben natürlich verbringen. Wenn sich das gar nicht mehr gut anfühlt, kannst du dir auch noch vor Augen halten, wie vielen Menschen auf der Welt es noch schlechter geht als dir. Aber mal ganz ehrlich: Das macht genauso viel Sinn, wie den Teller leer zu essen, weil die Kinder in Afrika hungern. Das wurde mir als Kind immer gesagt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein einziges Kind in Afrika davon profitiert hat, dass ich mir das Essen runtergewürgt habe. Daher ist “Es geht so” auch keine adäquate Antwort.
“Es geht so” ist Diebstahl
Ja, genau! Diebstahl! Du bestiehlst dabei die Welt um deine Gaben. Wir sind nicht umsonst in eine priviliegierte Welt hineingeboren. Menschen, die sich tagtäglich um das Essen für die Kinder am nächsten Tag sorgen müssen, haben nicht die Möglichkeit sich zu entfalten. Sie sind momentan gefangen in der Sorge um die nächsten Tage. Wenn du dich aber nicht um das Essen für morgen sorgen musst, bestiehlst du die Welt wenn du nicht in die Pötte kommst. Das heißt nicht, dass ein selbst gewähltes, zurückgezogenes Leben nicht völlig in Ordnung ist. Wenn du dies lebst und aus ganzem Herzen “Mir geht es gut” auf die Frage nach deinem Befinden antworten kannst, dann passt das. Aber wenn deine Antwort “Es geht so” lautet, dann solltest du das nicht so stehen lassen.
Aber wenn du EIGENTLICH mehr willst
Aber wenn du mehr willst, und nur nicht aus dem Schneckenhaus kommst, weil du dich nicht traust, dann ist das traurig. Dann ist jeder Tag, an dem du zögerst, ein verlorener Tag. Wir haben gerade das Fest der Auferstehung gefeiert. Und bei uns Menschen muss es manchmal nicht einmal eine Auferstehung sein, es reicht schon, wenn wir aufstehen. Wenn du dich traust, aus deiner Komfortzone aufzustehen und die Dinge jetzt in die Hand nimmst. Egal, welche Art von Aktivität du als erstes angehst, wenn du dir vor Augen hältst, dass alles besser ist als “Es geht so”, ist der Anfang gar nicht so schwer.
“Es geht so” ist grau-beige
Grau-beige ist die Farbe, die ich einem “Es geht so” zuordne. Mich erinnert es an Kostüme älterer Damen, die damit endgültig unsichtbar werden. Oder an langweilige Sofas oder Badfliesen. Alles, was außerhalb von “Es geht so” ist, wird bunt. Es ist viel bunter, sich neuen Herausforderungen zu stellen oder sich an etwas heranzuwagen, das noch außerhalb der Komfortzone liegt. Denn die Komfortzone hat ja den großen Vorteil, dass sie sich relativ schnell ausdehnt, wenn man sich bewegt.
Ich wünsche dir heute mal einen wunderschönen Dienstag und hoffe, dass du die jedes Mal, wenn du “Es geht so” sagst, an diese Zeilen erinnerst 🙂
Ganz liebe Grüße in deinen Dienstag!
Manou
Weil du es verdienst, dein seelengerechtes Leben zu leben!
Falls du noch etwas lesen möchtest: Die sieben Stufen des spirrituellen Erwachens
Bild von Larisa Koshkina auf Pixabay