Als mein Leben zusammenbrach, dachte ich, es wäre zu Ende mit mir. Ich hatte keine Ahnung, wohin das alles führen würde. Und doch war da etwas, das mich überraschte: Ich spürte eine Form der Erleichterung. Es war, als ob etwas in mir auch froh darüber wäre – und dies, obwohl die äußeren Umstände alles andere als rosig waren. Aber von Anfang an…
Als mein Leben zusammenbrach
Kurz vorher war ich noch Geschäftsführerin einer florienden Unternehmensgruppe im Bereich Medizitechnik. Mein Partner und ich hatten diese Unternehmensgruppe aus dem Nichts erschaffen und sie funktionierte wie ein Uhrwerk. Wir machten gewaltige Umsätze, unser Wachstum war bemerkenswert und in der Branche wurden wir als das aufstrebendste Unternehmen wahrgenommen. Das war alles, bevor mein Leben zusammenbrach.
Dann kam der Faktor Mensch dazu
Dann gerieten mein Partner in so einen existentiellen Streit, dass es unumgänglich war, dass wir uns trennten. Wir hatten lange nicht bemerkt, dass wir völlig unterschiedliche Ziele verfolgten. Da die ganze Haftung auf mir als Geschäftsführerin lag, hatte ich keine andere Wahl als in der Firma zu verbleiben. Doch mit einem Feind im Außen, der alle Interna kannte, war es klar, dass es nicht lange so gut weitergehen würde. Es kam, wie es kommen musste. Ich alleine schaffte es nicht. Wir wären zusammen ein kongeniales Team gewesen – wenn wir die gleichen Ziele verfolgt hätten, bzw. wenn wir uns zu einem früheren Zeitpunkt offen und ehrlich zu den jeweiligen Zielen bekannt hätten. Der Zusammenbruch des ganzen Konstruktes stand kurz bevor.
Und dann brach alles zusammen
Nach langen Jahren der Leidenszeit meldete ich für alle Firmen Konkurs an. Es war der letzte Weg, der mir noch blieb. Damit verlor ich alles. Ich haftete persönlich für alle Kredite – und zwar nur ich alleine – sodass mein Haus in Wien und alles, was ich besaß gepfändet wurde. Ich war mittellos – schlimmer noch, ich war mittellos mit einer Menge Schulden. Ein Privatkonkurs war unumgänglich. Es war der totale Zusammenbruch!
Als mein Leben zusammenbrach
Als mein Leben zusammenbrach war ich 37 Jahre alt, alleinerziehende Mutter und erst wenige Jahre in Österreich. Ich hatte zwar Kontakte und ein Netzwerk, aber in dieser Situation gab es nur eine Handvoll Menschen, die mir halfen. Doch diese Handvoll Menschen waren meine Rettung – darunter auch mein heutiger Ehemann. Durch sie wurde der Zusammenbruch ein wenig erträglicher – zumindest musste ich nicht unter einer Brücke schlafen.
Ich fing wieder ganz von vorne an
Es war schwer, zunächst einmal auf das Wohl und Wehe von ein paar Menschen angewiesen zu sein. Wer die Situation kennt, weiß, dass man als Konkursant nicht einmal einen Handyvertrag bekommt. Ich war vollkommen abhängig von anderen Menschen. Und das, nachdem ich kurz zuvor wahnsinnig wohlhabend und erfolgreich gewesen war. Und ich schwor mir, dass diese Situation nicht lange dauern durfte. Ich wollte wieder in ein lebenswertes Leben zurück und die neue Freiheit, die ich nun besaß, sinnvoll einsetzen. Ich hatte zwar alles Materielle verloren, aber ein paar Dinge konnte man mir nicht wegnehmen: Meinen Kopf, meinen Mut, meine Ideen.
Nach dem Zusammenbruch: Ich sammelte meine Kraft
Ich war damals schon sehr mit der Spiritualität verbunden und wusste, dass die geistige Welt mir helfen würde. Und das war auch so. In Nullkommanichts baute ich damals – mit meinem heutigen Mann – mein Schulungszentrum in Wien auf, das auch praktisch auf der Stelle florierte und von dieser Position aus konnte ich wieder alles neu aufbauen. Es war anstrengend und es folgten mehrere Burnouts und Krisen, aber ich hatte bald wieder Boden unter den Füßen. Und nein, es klingt jetzt – im Zeitraffer – ziemlich einfach. Aber das war es absolut nicht. Es brauchte soviel Zuversicht, soviel Durchhaltevermögen und soviel Vertrauen, dass die geistige Welt mir helfen würde.
Warum erzähle ich dir das?
Ich erzähle es dir, weil es oftmals schwierig ist, Altes loszulassen und neu zu beginnen. Und nicht immer ist ein ebener Weg. Es kann sogar sein, dass der Weg total steinig und schwierig ist. Und es ist möglich, dass du dazwischen denkst, dass es ein Fehler war. Ich dachte das auch öfter. Aber heute, ziemlich genau 20 Jahre später, weiß ich, dass sich all die Schmerzen, die Sorgen, der Kummer, die Tränen, die Angst, die Verzweiflung…. gelohnt haben.
Ich lebe heute das Leben, von dem ich damals nicht einmal zu träumen gewagt habe. Ich bin sicher in meinem Leben, ich mache die Dinge, die ich gut kann und die mir Freude bereiten und ich beschreite meinen Seelenweg. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn ich in dem Alten steckengeblieben wäre. Und da ich es offensichtlich selbst nicht geschafft hätte, mich aus all dem zu lösen, hat die geistige Welt nachgeholfen. So einfach ist das!
Es ist besser, selbst den Zeitpunkt zu wählen
Es ist wirklich besser, wenn man selbst erkennt, dass man auf dem falschen Dampfer ist. Dann muss das Schicksal nicht so unerbittlich zuschlagen. Denn wenn man selbst nichts ändert, dann setzt die geistige Welt ihre Schritte und die sind oftmals… naja, sagen wir herausfordernd. Die geistige Welt setzt einfach Tatsachen, und die die sind nicht immer wohldosiert. Deshalb bin ich heute so ein großer Verfechter davon, dass du immer mal wieder überprüfst, ob der Kurs noch stimmt.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen wunderschönen Mittwoch – und überprüfe deinen Kurs!
Ganz liebe Grüße
Manou
Weil du es verdienst, dein seelengerechtes Leben zu leben!
Bild von Mystic Art Design auf Pixabay
Liebe Manou
Danke für deine ehrliche und eindrückliche Geschichte. Es ist sicher angenehmer selber den Kurs zu wählen, aber die ganz tiefen Krisen braucht es wohl auch…
Ja, liebe Sybille, es wäre wahrscheinlich einfacher gewesen. Aber im Nachhinein ist es leicht, schlau zu sein 😘
Schön das du jetzt glücklich bist
Ja, das bin ich. Dankeschön 😌
Liebe Manou,
Ich danke Dir und bin berührt.
Auch meine Leben ist von Verlusten und Trennungen geprägt. Doch was immer war, auch wenn ich nur noch ein Haufen Elend war, der nicht mehr denken konnte, weil es in dem Moment kein „Weiter“ gab, war ein Urgrund, der mich getragen hat, ein tiefer Boden unter meinem Sein, von dem aus ich dann wieder einen Schritt nach dem anderen gesetzt habe. Und so kam ein neuer Weg zustande. Du wirst das auch so kennen, ob uns nun unsere Seele, Engel oder der göttliche Urgrund tragen und bewahren, er trägt neues Leben und Entfaltung in sich. Und selbst wenn es dann ein Weg in eine andere Existenzform nach dem körperlichen Übergang sein sollte….
Herzlichst, Dagmar
Dankeschön liebe Dagmar, für deine Worte und die Erfahrung, die teilst. Ja, genau so habe ich das auch wahrgenommen. Ganz liebe Grüße manou
Danke für deine berührende Geschichte. Was für ein Sturm und was für ein Kraftakt um wieder auf den Wellen zu reiten. Es erinnert mich ein wenig an die Biografie von Ruth Maria Kubitschek, welche dreimal ihr ganzes Hab und Gut verlor. Auch sie stand immer wieder auf und richtete sich neu aus. Auch eine spirituelle Frau, welche bestimmt ebenfalls Hilfe und Unterstützung aus der geistigen Welt erhielt und diese aber auch zu nutzen verstand.
Ich freue mich für dich, dass du deinen Seelenweg gefunden hast und heute glücklich, erfolgreich und zufrieden bist. Der Weg ist das Ziel – ohne Gipfelbesteigung und Talfahrt hättest du ihn vielleicht gar nie gefunden…
Danke liebe Coni, ja es musste wahrscheinlich so sein. Ich schreibe das, damit es ersichtlich wird, dass alles mit Risiken verbunden ist. Wenn man Entscheidungen trifft aber auch, wenn man sie nicht trifft. ❤️🙏❤️