Die Erdenreise Teil 33

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Langsam kamen Hannes, Martin und Klara wieder zu sich. Sie wirkten müde und erschöpft, aber auch glücklich. Immerhin hatten sie einen schweren Kampf ausgefochten. Der Elohim erklärte ihnen, was eigentlich passiert war, und dass sie es nur mit der Unterstützung der Engel geschafft hatten, den Plan der Dunklen zu vereiteln. Damit hatten diese einfach nicht gerechnet. „Ich hätte nicht geglaubt“, sagte Hannes, „dass ich dieses Jahr noch die Welt retten muss.“ Klara kicherte. Martin saß immer noch unbeweglich und starrte vor sich hin. „Martin, was ist los mit dir?“, fragte Hannes. „Lass ihn noch eine Weile, er ist sehr erschöpft. Martin musste weit über seine Kräfte gehen. Ihn haben sie am meisten angegriffen“, sagte der Elohim. Michael stand auf und holte Martin ein Glas Wasser aus der Küche und hielt es ihm wortlos hin. „Er könnte etwas Zucker gebrauchen“, sagte der Elohim. „Klara hast du Kekse da?“ Klara bejahte und eilte sofort in die Küche um einen Teller Kekse zu holen.

„Bin ich froh, dass wir das geschafft haben. Ich werde jetzt sofort in mein Bett fallen und hundert Jahre schlafen“, sagte Hannes. Die Erzengel schauten den Elohim an, der sich räusperte und sagte: „Tja, leider sind wir noch nicht ganz fertig. Eine Kleinigkeit fehlt noch. Ihr müsst noch einmal los“, sagte er. Hannes starrte ihn entgeistert an. „Nicht dein Ernst“, sagte er nur tonlos und griff nach den Keksen. Da er nicht weiterfragte, sagte der Elohim auch nichts mehr. Zumal nicht sicher war, ob Martin heute noch dazu in der Lage war. Dieser saß immer noch unbeweglich da und starrte in die Luft.

Mongila saß vor ihrer kleinen Fabrik und fragte sich, was dieses Brausen gerade zu bedeuten hatte. Es dauerte zwar nur ungefähr eine Stunde, aber sie war völlig erschöpft, als wäre sie mitten in einem Orkan gewesen. Sie vermisste den Gesang der Engel so sehr. Doch die Stille war gar nichts gegen das Getöse soeben am Himmel. Doch nun schien es vorbei zu sein. Sie konnte plötzlich wieder atmen. Vorhin war es ihr, als würde sie keine Luft mehr bekommen. Die anderen Menschen im Dorf hatten es ebenfalls bemerkt, aber nicht so heftig wie Mongila. Sie hatte sich gefühlt, als wäre sie mitten in einen Kampf geraten. Langsam atmete sie auf. Es schien tatsächlich vorbei zu sein. Doch ihre innere Nervosität war immer noch vorhanden. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie die Werkstücke ihrer Kolleginnen begutachtete. So wunderschöne Dinge entstanden hier. Und sie hatten tatsächlich Händler für all ihre Produkte gefunden. Es war wunderbar. Es gab auch keine Vorgaben, die Frauen konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen und wenn mal ein Stück nicht so ganz gelang, fand sich jemand im Dorf, der es zu einem günstigeren Preis kaufte. Der Bau der großen Fabrik hatte bereits begonnen und Mongila fühlte sich sehr wohl in ihrer Managerinnenrolle. Obwohl sie nicht viele Jahre die Schule besucht hatte, so war sie doch klug und lernte sehr schnell.

Muhammed, der Textilfabrikant, saß vor der gerade beginnenden Baustelle und vor seinem inneren Auge entstand die Fabrik, die Wohnhäuser, die Schule und der Kindergarten und die Kantine. Er sah schon die vielen Frauen und Männer, die hier glücklich ihrer Arbeit nachgehen konnten und wussten, dass ihre Kinder in der Zwischenzeit eine hochwertige Bildung erhielten. Insgeheim träumte er davon, sogar eine kleine Universität für die Kinder der Angestellten zu errichten. Er hatte genügend Geld bis ans Ende seiner Tage. Eigentlich müsste er ja gar nicht mehr arbeiten. Es war vielmehr sein Gewissen, das zu ihm sprach und ihn immer wieder motivierte, hier etwas entstehen zu lassen, das irgendwann den anderen Fabrikanten als Vorbild dienen würde. Es würde sicherlich nicht lange dauern, bis die anderen diese Standards auch bieten mussten. Wenn einer anfing, setzte das meist eine Kettenreaktion in Gang.

Warum hatte er all die Jahre weggeschaut. Er wusste doch, wie hart das Leben seiner Mitarbeiter gewesen war. Er wollte es einfach nicht sehen. Als wäre das Glück dieser Menschen weniger wert als ein eigenes. Das war schrecklich und es verging kein Tag, an dem er sich nicht dafür schämte. Er würde den Rest seines Lebens damit verbringen, so viele Fabriken wie nur möglich zu errichten und damit tausenden Menschen die Möglichkeit geben, ihr Einkommen unter würdigen Bedingungen zu erwirtschaften.

Jonas hatte es tatsächlich geschafft, seinen Direktor in den Ferien zu erreichen und mit ihm einen Termin zu vereinbaren. Seine Eltern würden mit ihm gehen und gemeinsam wollten sie den Direktor davon überzeugen, dass seine Klasse eine der ersten wäre, die das fliegende Klassenzimmer umsetzen würde. Lange bereiteten sie sich zuhause auf das Gespräch vor, um dann festzustellen, dass es absolut leicht war, da der Direktor natürlich auch die allabendlichen Sendungen verfolgte, die Hannes ausstrahlte. Und er hatte sogar schon selbst darüber nachgedacht. Als nun auch noch Herr Liebhart sich bereiterklärte, die ganze Koordination zu übernehmen und mitzureisen, war der Direktor Feuer und Flamme. Er hatte zusätzlich noch die Idee, dass sie mit ihrer Partnerschule in England gemeinsam reisen sollten. Dann hätten beide Klassen zusätzlich die Möglichkeit Englisch und Deutsch zu lernen. Er würde sich gleich morgen darum kümmern. Eventuell würde eine Delegation aus England kommen und sie könnten das gleich gemeinsam planen.

Doch bis dahin würden die Liebharts Martin helfen noch so viele Wagen wie möglich zu bauen. Das war eine wunderbare Beschäftigung.

Martin erholte sich langsam. Er war aber noch sehr mitgenommen. „Wir müssen noch eine Kleinigkeit erledigen, dann seid ihr für heute fertig“, sagte der Elohim. Klara, Hannes und Martin gingen in Startposition und der Elohim führte sie wieder aus ihrem Körper hinaus ins Universum. Dieses Mal störte sie keiner. Und sie mussten auch keine weiteren Kristalle entstehen lassen, sondern ihre Aufgabe war es, unter der Anleitung des Elohim nun die Kristalle miteinander zu verbinden. Es war wie ein Feuerwerk. Kaum hatten sie damit begonnen, liefen Bahnen von einem Kristall zum nächsten und plötzlich sahen sie, dass die ganze Erde nun von einem Kristallgitter überzogen war. Es waren viel mehr Kristalle als sie selbst aufgestellt hatten. Da mussten auch noch andere Menschen am Werk gewesen sein.

Der Elohim hatte nicht zuviel versprochen. Es dauerte nicht lange, und die ganze Erde war überzogen von einem golden-violetten Licht. Die drei staunten. Und der Elohim holte sie auch schon wieder zurück. Das war weder anstrengend noch aufregend gewesen – sondern einfach nur wunderschön und erhebend. „Wir haben jetzt alles getan, was wir tun können, um die Dunklen fernzuhalten. Ich denke, das sollte fürs Erste genügen. Jetzt sind die Menschen und ihre ganzen wunderbaren Projekte in Sicherheit und sie können nun eine neue Welt erschaffen“, sagte der Elohim

Und wie das nun weitergeht, erfahrt Ihr morgen.

Ich wünsche eine gute Nacht und schöne Träume

Manou

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