Der Mond und insbesondere der Vollmond hat eine tiefe Wirkung auf das Leben auf der Erde. Zudem erleben wir auch eine starke Faszination, wenn wie den Vollmond betrachten. Viele Wirksamkeiten, die z.B. Rudolf Steiner erwähnt hat, werden von der modernen Wissenschaft negiert, doch eines blieb immer, die Wirkung auf das Wasser. Dass Ebbe und Flut eindeutig auf das Mondenwirken zurückgehen, kann einfach nicht geleugnet werden. Aber wenn der Mond so große Wirkung auf das Wasser hat, dass er sogar den Stand unserer Meere beinflussen kann, welche Wirkung mag er dann auch auf den Menschen haben, der ja immerhin zu ca. 70 Prozent aus Wasser besteht?
Jeder Vollmond erinnert uns daran, dass sich da draußen im unvorstellbar riesigen Weltall Dinge ereignen, die dem menschlichen Verstand nahezu nicht zugänglich sind. Zu groß, zu unendlich ist das alles. Und wenn wir, wie heute, in den Himmel blicken und sogar mit bloßem Auge die Mondkrater und überhaupt den ganzen Mond in seiner majestätischen Größe betrachten, entsteht in unserer Seele auch eine gewisse Ehrfurcht vor der Größe des Mondes, des Universums und des ganzen Seins. Wir erkennen dann, wie winzig klein wir doch sind und fühlen unter Umständen auch eine Beklemmung hinsichtlich dieser Größe.
Der Mond im Wandel der Zeit
Die Mondin war schon immer verführerisch und bei den Kelten galt der Mond als Enthüller der Magie. Und auch wir können diese Zuschreibung erfühlen, wenn wir uns heute Abend – so die Wolken ihn nicht verdecken – dem Mond zuwenden. Und es tauchte auch Litha auf, die keltische Mondgöttin, die für Fruchtbarkeit und Fülle steht. In vielen Kulturen, waren die dem Mond zugeschriebenen Götter, oder sagen wir Kräfte oder Wesenheiten, weiblich. Luna zeigt sich heute noch im französischen Namen des Mondes: La lune – also auch hier weiblich. Und viele Frauen erleben, so sie nicht hormonell verhüten, dass der Zyklus sich oftmals nach den Phasen des Mondes richtet. Während wir Vieles im Leben als statisch erleben, zeigt der Mond durch sein sich ständig wandelndes Erscheinungsbild deutlich, dass das Leben in Rhythmen vonstatten geht.
Der Mond und die Frauen
Der Vollmond stand schon seit jeher für Fülle und Kraft – im Sinne der drei Göttinnen, steht er für die rote Göttin, die fruchtbare Frau. Der zunehmende Mond ist der weißen Göttin zugeschrieben, der jungen Frau. Und der, auf den Vollmond folgende, abnehmende Mond steht für die schwarze Göttin – die weise Alte. So wie die Wandlungsphasen des Mondes sichtbar werden, wird auch die Wandlung der Frau, von der verführerischen jungen Frau, zur fruchtbaren mütterlichen Frau und danach zur weisen Alten deutlich. Da gerade Frauen oftmals dem – von Männern diktierten – Schönheitsideal der jungen Frau auch in hohem Alter entsprechen wollen, berauben sie sich dadurch ihrer Magie.
Wenn wir heute die üppige, runde Mondin betrachten in dem Wissen, dass sie sich unweigerlich ab morgen wieder langsam zur Sichel verwandeln wird, so dürfen wir Frauen uns bewusst machen, dass jede Phase des Lebens ihre Berechtigung und ihren Sinn hat. Wie irritiert wären wir, wenn die Mondin nicht mehr zum abnehmenden Mond werden würde und als Vollmond, oder zunehmendem Mond am Himmel verharren wollte, weil sie eine Phase ihres Daseins ablehnt.
In jedem Mal, wenn wir uns hier auf der Erde inkarnieren, durchlaufen wir die Phasen der Kindheit und Jugend, des reifen Erwachsenen und des gereiften alten Menschen – und in jeder dieser Phasen liegt ein besonderer Zauber, der sich nur dann entfaltet, wenn wir vorbehaltlos jede dieser Phasen annehmen und uns in ihre Kraft stellen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch, dass Ihr die Faszination des Vollmondes heute erspüren könnt und ich wünsche Euch auch einen wunderschönen Dienstag
Manou Gardner Medium aka Manuela Pusker
Bild von Enrique Meseguer auf Pixabay