Sich zu blamieren ist die größte Angst vieler Menschen. Das würde bedeuten, dass man sich vor einem Menschen – oder schlimmstenfalls vielen Menschen – bloßstellt. Dass man sich lächerlich macht. Dass man anderen Menschen einen Grund liefert, schlecht über einen zu reden oder zu lachen. Ich schwöre dir: Ich habe mich schon tausende Male blamiert. Warum es nicht nur völlig egal, sondern sogar wichtig ist, möchte ich dir heute erzählen.
Blamiert – und die anderen Menschen lachen über dich
Ja, das kann passieren. Die meisten Menschen kennen dieses Gefühl aus der Schulzeit. An der Tafel zu stehen und die Antwort nicht zu wissen, die Formel vergessen zu haben und der Lehrer lässt dich stehen…gefühlt Stunden. Du stehst da, hörst das Murmeln und Kichern und du wünschst dir, du wärst jetzt eine Maus und könntest in deinem Mauseloch verschwinden.
Du hast dich schon lange nicht mehr blamiert – dann machst du etwas falsch!
Wenn du jetzt erleichtert aufgeatmet hast und dir dachtest: “Gott sei Dank ist es mir schon Jahrzehnte nicht mehr passiert”, dann hast du wahrscheinlich ein Problem. Es könnte nämlich sein, dass du dich seither nicht mehr der Gefahr ausgesetzt hast, dich zu blamieren. Das würde allerdings bedeuten, dass du damals wirklich in das Mauseloch gekrabbelt, und seither nicht mehr herausgekommen bist. Du sitzt vielleicht immer noch da drin, weil du dir geschworen hast, dass dir das NIIIIEEEEE mehr passieren darf.
Warum es völlig egal ist, wenn man sich blamiert
Der Moment der Blamage dauert für diejenigen, die kichern meist nur Sekunden. Für denjenigen, der sich blamiert hat, kann er ein ganzes Leben lang dauern. Stell dir das einmal vor: Ein ganzes Leben lang im Mauseloch sitzen, nur weil jemand gekichert und dies meistens fünf Sekunden später schon wieder vergessen hatte! Die meisten Menschen haben kein besonders gutes Gedächtnis. Sie erinnern sich wenige Sekunden oder Minuten später schon nicht mehr an die Situation. Aber in dir bleibt die Situation lebendig, weil du dich in diesem Moment in das Mauseloch verkrochen hast. Vielleicht leidest du Jahrzehnte später noch an dieser Erinnerung. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach bist du der einzige Mensch, der sich noch an diesen Moment erinnert. Du hast in dir den Moment konserviert.
Wenn du dich nicht zeigen kannst, aus Angst dich zu blamieren
Wenn du dich und deine ganze Größe nicht zeigen kannst, dich nicht traust, aufzustehen und zu sagen, wer du bist und was deine Gedanken sind, aus Angst dass du dich blamierst, dann gibt es einen Weg raus. Überlege dir, ob du wirklich noch länger in diesem Mauseloch sitzen möchtest.
Alle Menschen waren schon der Lächerlichkeit preisgegeben
Herr Biden stürzt regelmäßig die Treppe zur AirForce One hinauf, alle Nachrichtensprecher haben sich schon versprochen, hatten Blackouts oder Lachflashs, das Internet ist voll davon. Wenn du bei Youtube nach “Hoppalas” suchst, kannst du Wochen durchschauen, auf welche Art und Weise andere Menschen sich schon blamiert haben. Und weißt du was, es juckt keinen. Diejenigen die Biden verehren scheren sich nicht drum, ob er stolpert oder nicht. Und die andern lachen sowieso über ihn. Die Nachrichtensprecher werden durch ihre Hoppalas sympathischer und menschlicher…
Niemand verurteilt dich so heftig, wie du dich selbst verurteilst
Du kannst lernen, dich selbst zu lieben, indem du Mitgefühl mit dir selbst zeigst in allen Situationen, in denen du dich vermeintlich oder echt blamiert hast. Es ist leicht, sich selbst zu mögen, in Momenten in denen man glänzt. Aber es ist wunderbar, wenn man es schafft, sich auch dann zu mögen, wenn man gerade mal keine Glanzleistung abgelegt hat.
Aber du darfst dir immer vor Augen halten: Es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt, der sich noch nie blamiert hat. Je öffentlicher ein Mensch ist, umso öfter ist es passiert. Und ich sage dir nochwas: Es ist gut so! Denn sich zu blamieren zeigt, dass man sich traut, sich zu zeigen. Es zeigt auch, dass kein Mensch ohne Fehler oder gar perfekt ist.
Ich möchte dich heute einladen, ein wenig liebevoller mit dir zu sein, dir selbst gegenüber eine große Fehlertoleranz einzuräumen. Denn nur derjenige, der etwas tut, macht auch Fehler.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Samstag – und feiere jeden einzelnen Moment, in dem du dich blamiert hast.
Ganz liebe Grüße
Manou
Weil du es verdienst, dein seelengerechtes Leben zu leben!
Bild von Сергей Корчанов auf Pixabay