Schon immer hatten die Bäume in der Pflanzenwelt eine besondere Stellung. Schon alleine aufgrund ihrer Langlebigkeit, als auch aufgrund ihrer Größe wurden sie von den Menschen verehrt. Aber diejenigen Menschen, die in der Lage waren, sich mit dem Wesen der Bäume zu verbinden, betrachteten sie mir Ehrfurcht und Bewunderung. Nicht immer waren Bäume Produktionseinheiten, wie sie heute in den künstlich hochgezogenen Wäldern für die Holzgewinnung sind. Bäume waren (und sind!) Schützerwesen, die nicht zuletzt für das Wohl und Wehe des Hofes sorgten. Und welche Bäume auf einem Grundstück wachsen, sagt auch viel über das Grundstück selbst aus. Es sagt aus, welche Energie dort vorherrscht.
Ich möchte heute die Bäume auf meinem Grundstück in meiner Wahrnehmung beschreiben. Immerhin lebe ich seit achtzehn Jahren mit ihnen zusammen und einige davon trugen dazu bei, dass ich mich damals entschlossen habe, an diesen Ort zu ziehen. Das ist zunächst einmal:
Der Walnussbaum
Für mich hat der Walnussbaum eine besondere Bedeutung, weil ich viel vom Wesen eines Walnussbaumes gelernt habe, als ich noch ein Kind war. Daher ist für mich nur da ein Zuhause, wo zumindest ein Walnussbaum steht. In meinem Garten stehen drei riesige und stattliche Exemplare. Die Walnuss ist ein sehr kommunikativer Baum. Wenn man beginnen möchte, sich mit dem Wesen der Bäume zu beschäftigen, so lohnt es sich, mit einer Walnuss zu beginnen. Und es ist ja auch auffallend, dass fast alle Menschen den Walnussbaum mögen, obwohl er ja doch auch recht eigensinnig ist. Er bekommt als letzter aller Bäume sein Blätterkleid und lässt es als erster wieder fallen. Während noch alle anderen Bäume saftig grün sind, verfärben sich die Blätter der Walnuss schon recht früh und er steht dann für eine lange Zeit kahl an seinem Ort. Und trotzdem sind die Eigenschaften der Walnuss das Nährende und Behütende. Walnussbäume sind auch menschenfreundlich und liefern uns ja auch eine wahnsinnig kostbare Nahrung. Schon die Frucht, die aussieht wie ein menschliches Gehirn ist ein großes Geschenk dieser Bäume an uns. Sie ist reich an wertvollen Nährstoffen für uns Menschen. Außerdem sind Walnussbäume sehr unkompliziert in der Vermehrung. Das kann man leicht daran erkennen, dass überall dort, wo die schusseligen Eichhörnchen ihre Verstecke nicht mehr gefunden haben, munter junge Walnussbäume sprießen. So unkompliziert wie dieser Baum pflanzen sich nur wenige fruchttragende Bäume fort. Wir haben selten das Problem, dass überall dort, wo ein Apfel auf den Boden gefallen ist, auch viele kleine Apfelbäume wachsen.
Der Apfelbaum
Schon in der Bibel wird dem Apfelbaum eine wichtige Bedeutung zugesprochen. Aber auch bei uns gehört er zu den beliebten Bäumen, seltener wegen seines Erscheinungsbildes, sondern wegen seiner köstlichen Früchte. Es gibt so viele verschiedene Sorten von Äpfeln, dass man sich kaum entscheiden kann, wenn man vorhat einen Apfelbaum zu pflanzen. Apfelbäume nehme ich sehr speziell wahr. Sie sind einerseits wirkliche Menschenfreunde, aber ich nehme sie mehr als ein Gruppenwesen wahr als so sehr individuell. Ich habe auch das Gefühl, dass sie es bevorzugen, zu mehreren zu stehen, während andere Bäume sehr gut einzeln stehen können. Meine Tochter hatte eine innige Beziehung zu einem Apfelbaum-Wesen. Mir selbst ist es noch nie gelungen.
Die Esche
Neben meiner Terrasse steht eine Esche. Sie ist der Baum, mit dem ich die innigste Beziehung habe. Jeden Morgen und jeden Abend halten wir Zwiesprache. Und wenn ich ein paar Tage weg war, dann ist es meine erste Handlung, dass ich die Esche begrüße. Natürlich hat sie für mich auch eine ganz praktische Bedeutung, sie schützt meine Terrasse den ganzen Sommer vor der Sonnenglut. Im Frühjahr, wenn sie noch ganz schwach belaubt ist, lässt sie die ersten Sonnenstrahlen noch durch, aber sobald der Hochsommer gekommen ist, schützt sie uns durch ihr dichtes Blätterkleid. Diese Esche ist unendlich weise und erhaben. Ich behandle sie auch immer mit Ehrfurcht. Ich weiß, dass sie weiß. Sie weiß so viel mehr als ich, dass es meist besser ist zu schweigen und nur zu lauschen. Ich frage sie auch jeden Morgen um Rat und Hinweise für den heutigen Morgenimpuls. Gestern sagte mein Mann ernsthaft, dass er nebendran schon eine kleine Esche wachsen lässt, da diese Esche ja eines Tages gefällt werden muss. Dieser Gedanke hat in mir eine solche Panik ausgelöst, dass ich Stunden gebraucht habe, mich wieder einem anderen Gedanken zuzuwenden. Ich hoffe inständig, dass ich das Ableben dieser Esche nicht erleben muss. Ich habe sie Yggdrasil genannt, wie die nordische Weltenesche. Und ich habe das Gefühl, dass ihr dieser Titel zusteht.
Der Ahorn
Neben der Esche stehen drei Ahorn-Bäume. Sie lassen einen Teil unseres Grundstücks wie einen Wald erscheinen. Ihr Blätterkleid ist so dicht, dass keinerlei Sonnenstrahlen in diesen Teil des Gartens fallen. Ich mag diesen Teil des Gartens sehr, da ich das Gefühl des Waldes so gerne mag. Die Ahorn-Bäume an sich sprechen wenig zu mir. Ich nehme sie als erhaben, weise und irgendwie sehr weit weg von der Welt der Menschen wahr. Ich habe bei ihnen das Gefühl, dass sie zwar beobachten, was in der Welt der Menschen geschieht, sie sich aber kaum involvieren. Vielleicht habe ich es aber auch nur noch nicht geschafft, mich auf ihre Schwingung einzustellen. Was ich wahrnehme ist, dass sie eine Schutzfunktion haben. Ich weiß, dass dort, wo sie stehen, niemals jemand eindringen würde, der nicht erwünscht ist. Und zwar nicht aufgrund der physischen Barriere, sondern aufgrund ihrer energetischen Abgrenzung. Ich bin ihnen von Herzen dankbar, dass sie seit so vielen Jahren hier sind und die Schwingung unseres Grundstücks erhöhen.
Die Hainbuche
Links und rechts neben unserem Einfahrtstor stehen zwei wunderbare Hainbuchen. Sie sind in den achtzehn Jahren sehr groß geworden und rahmen die Einfahrt wunderbar ein. Eine von ihnen rangelt ein wenig mit einer jungen Birke, die dort auch ihren Platz beansprucht, aber ich habe das Gefühl, dass sie miteinander einen guten Weg gefunden haben. Ich liebe die Hainbuchen, habe aber keine besondere Beziehung zu ihnen.
Die Birke
Die Birke nehme ich als sehr weiblich und auch irgendwie leicht wahr. Sie scheint sich auf eine charmante Art und Weise mit der Hainbuche zu verstehen, mit der sie doch ein wenig um den Platz konkurriert. Doch eine tiefere Beziehung zu ihr habe ich auch nicht.
Die Haselnuss
Ganz am hinteren Ende unsers Gartens, in dem Bereich, der sowieso den Elementarwesen gewidmet ist, steht eine Haselnuss. Sie wurde vor Kurzem vom Bauern, dem das Feld neben uns gehört, entsetzlich zugerichtet und ich spreche ihr fast täglich gut zu, dass sie sich von diesem Schock erholt. Es war für mich und für sie ein großer Schock, dass jemand sich so unsensibel an ihr zu schaffen machte, und ihre Äste brutal niederschnitt. Doch habe ich das Gefühl, dass sie sich erholt. Ich habe eine tiefe Beziehung zur Haselnuss, obwohl ich ihr eigentlich nie nahe trete, weil sie ja im mystischen Bereich des Gartens steht. Und ich habe das Gefühl, dass sie der Elfenbaum des Gartens ist. Es ist auch interessant, dass sie praktisch in der Mitte der hinteren Grundstücksgrenze steht und von dort ihre Energie über das ganze Grundstück ausstrahlt. Obwohl sie so versteckt wächst, erfühle ich ihre Anwesenheit ständig. Sie ist in meinem Bewusstsein ständig präsent. Die Haselnuss wirkt auf mich ebenfalls sehr kommunikativ, doch sind die Menschen nicht zwingend ihr Anliegen. Ich habe das Gefühl, sie spielt eine zentrale Rolle für die Tiere und die Elementarwesen auf dem Grundstück.
Der Holunder
Zu guter Letzt möchte ich den Holunder, den mystischsten aller Bäume nennen. Wir haben mehrere Holunder auf dem Grundstück, doch sind drei davon diejenigen, die das Grundstück bewachen und beschützen. Zwei davon sind auch dem Massaker des Bauern zum Opfer gefallen, erholen sich gerade aber ebenfalls. Einer steht direkt im Hof. Der Holunder ist ja bekannt als Tor in die Anderswelt. Er wächst da, wo die Welten sich berühren und wo die Übergänge in die Anderswelt sind. Niemals darf man einen Holunder vom Grundstück entfernen. Holunder sind sehr eigenartige Wesenheiten und ich habe oftmals das Gefühl, dass sie mehr in der Anderswelt als in der physischen Welt stehen. In der physischen Welt sind sie ja eher klein und fast ein wenig unscheinbar. Doch ihre Aura ist riesengroß. Aus der geistigen Welt heraus betrachtet sind Holunderbäume riesige, glänzende Tore – wie wir uns vielleicht ein kosmisches Dimensionstor vorstellen. Der Holunder muss mit großer Ehrfurcht betrachtet werden, da wir – solange wir inkarniert sind – seine wahre Bedeutung sicher nicht vollumfänglich verstehen können.
Tja, nun habe ich viel geschrieben und mag mich bei all den anderen wunderbaren Bäumen auf unserm Grundstück entschuldigen, die ich nicht erwähnt habe. Ich ehre und schätze jeden Einzelnen davon, doch soll dieser Impuls ja kein Buch werden.
Vielleicht mögt Ihr Euch ebenfalls mit dem Wesen der Bäume in Eurer Umgebung ein wenig beschäftigen und ich konnte Euch dazu ein wenig inspirieren.
Ganz liebe Grüße und einen wunderschönen Sonntag.
PS: Auf dem Photo sehr Ihr Yggdrasil neben meiner Terrasse