In unserer Zeit und unserer Welt wird Kunst nach wie vor oft als etwas Abgehobenes betrachtet, etwas, das mit unserem Alltag so gar nichts zu tun hat. Doch stimmt dies in keinster Weise, wir sind umgeben von Kunst und selbst unentwegt künstlerisch tätig. Egal was wir tun, wenn wir dabei ganz bei der Sache sind und die Dinge von der Unordnung in die Ordnung überführen, oder wenn wir etwas veredeln, so sind wir künstlerisch tätig.
Kunst ist ein Bedürfnis unserer Seele
In unserer Seele lebt etwas, das uns ständig dazu bringt, künstlerisch tätig zu sein. Wenn wir unser Zuhause gestalten, einen Kuchen backen, den Garten anlegen…all dies ist künstlerisches Schaffen. Und je freier unser Geist ist, desto mehr traut sich unsere Seele. Wir fügen Kreativität hinzu und betrachten zum Schluss das Ergebnis unseres Schaffens. Indem wir Materie verwandeln, aus einem Erdhaufen ein Beet machen, aus Zutaten ein Gericht kochen, aus Farbe und Leinwand ein Bild malen…arbeiten wir im Geistigen. Ein Kuchen ist mehr als die Summe seiner Bestandteile. Etwas Mehl, Butter, Zucker und Äpfel können sehr unschön auf einem Tisch ausgebreitet werden, aber wenn wir sie in der richtigen Weise zusammenfügen, wird daraus ein Kunstwerk und das ist seelisches Erleben in der Materie. Durch unseren Willen, unser Wissen und Können, unseren Geist und unsere Liebe ist etwas entstanden, das eine völlig neue Qualität aufweist.
Es kommt etwas hinzu, das nicht aus der Materie stammt. Das ist das Wesen der Kunst.
Die Kunst als schöpferisches Element im Leben
Wenn wir uns bewusst als KünsterInnen empfinden, und dabei ist es egal, in welchem Bereich wir künstlerisch tätig werden, stellen wir uns damit in das Feld aller Künstler. Wir sind in einem Feld, das uns immer mehr und mehr inspiriert. Ideen fliegen uns zu, Dinge wollen ausprobiert werden und wir veredeln nicht nur die Summe der Materialien, sondern wir veredeln damit unser Leben. Wir schaffen, sind schöpferisch, leben ganz im Prozess, freuen uns über das Ergebnis.
Durch die Kunst neue Welten entdecken
Den/die KünstlerIn in uns zu erwecken, bedeutet dem Leben eine völlig neue Dimension hinzu zu fügen. Wir sind weg aus der tristen Routine des zu Erledigenden sondern befinden uns in einer ganz anderen Welt. Wir betrachten ein unordentliches Zimmer nicht mehr als lästiges Mühsal, sondern als Rohstoff für das nächste Kunstwerk. Wir sind ja frei in dem, wie wir unser Leben betrachten. Wenn wir alles als Mühe und Arbeit empfinden, sind wir ganz in der Welt des “normalen Erwachsenen”. Wir stöhnen darüber, was es alles zu tun gilt. Wenn wir in der Dimension des Künstlers leben, sind wir seelisch frei. Wir können ausprobieren, mit Herzblut etwas schaffen, wir leben in einer kindlichen, freud- und erwartungsvollen Dimension und drücken durch unser Tun aus, was wir fühlen. KünsterIn zu sein, bedeutet auch, einen Schritt zurücktreten, das Geschaffene zu betrachten, vielleicht unvollendet zurückzulassen bis zum nächsten Impuls. Wir dürfen dabei solange arbeiten, solange wir von der Muse geküsst sind und müssen nicht Dinge bis zum bitteren Ende durchziehen, auch wenn wir schon lange keine Freude mehr daran haben.
Vom Künstler zur Lebenskunst
Wenn wir uns diese Freiheit erlauben, wenn wir uns zugestehen können, dass – egal was wir zu tun haben – wir es aus der seelischen Haltung eines Künstlers oder einer Künstlerin machen werden, dann nähern wir uns der schönsten aller Künste: Der Lebenskunst. Wir betrachten nicht nur das gegenwärtige Tun als unsere Kunst, sondern sehen unser ganzes Leben als ein Kunstwerk, an dem wir feilen, ausbessern, gestalten und auch neu beginnen können. Wir haben kein Leben vor uns, das uns auferlegt, dass alles möglichst mechanistisch und seelenlos zu verrichten ist, sondern unser Leben liegt wie eine weiße Leinwand vor uns, und wir sind jederzeit in der Lage die Gestaltung zu verändern.
Neubeginn am Sonntag
Heute ist Sonntag und der eignet sich, wie wir ja bereits wissen, hervorragend dazu, das Leben zu betrachten und Korrekturen vorzunehmen. Vielleicht haben Sie/habt Ihr heute Lust, Ihrem/Eurem inneren Künstler mehr Raum zu geben und das Leben bewusst zu veredeln, indem Ihr Euch erlaubt, das künstlerische Element, das spielerische Element, die Abenteuerlust und die Freude wieder mehr zu spüren und als ganz bewusste Zutat in Euren Alltag zu integrieren.
Ich wünsche Euch und Ihnen viel Freude dabei
Manou Gardner
Liebe Manou, wie immer ist dein Beitrag voll von Inspiration. In der Perfektionsfalle bin ich doch sehr oft. Dabei sehe ich es aber meist als Möglichkeit zu wachsen, was mir dann auch wieder Freude macht. Ich gebe dir natürlich Recht – würd ich mich mehr trauen, wäre ich erfolgreicher :o) Herzliche Grüße und Danke Dir, Mikes
Sehr gerne, lieber Mikes…ja, da stecken wir alle irgendwie drin…🙏❤️🙏