Wenn alles sich wandelt, wandle dich mit

Es scheint in der Natur von uns Menschen zu liegen, dass wir gerne in dem verharren, was wir kennen. Selbst wenn es nicht berauschend ist und sogar dann, wenn es uns belastet. Wandel kostet Überwindung! Das Alte kennt man bereits. Auch wenn es unangenehm ist, ist es eine Art Komfortzone. Das Neue ist noch nicht da. Daher macht es Angst. Es kommen so Gedanken wie: Was ist, wenn das Neue noch schlechter ist, als das Alte? Dies führt dann dazu, dass wir uns nicht einmal von alten Dingen trennen wollen, obwohl wir sie längst nicht mehr (ge-)brauchen.

Widerstand gegen Wandel ist, wie gegen eine Wand zu drücken

Wir können uns vollkommen erschöpfen, indem wir gegen die Außenwand unseres Hauses drücken. Und je länger wir drücken, desto mehr entsteht der Eindruck, die Wand drückt zurück. Das können wir stundenlang machen, um uns dann erschöpft abzuwenden. Und die Wand steht noch genauso da. Nichts hat sich verändert, außer, dass wir unsere Kräfte verschwendet haben. Und genauso ist es mit dem Wandel in unserem Leben. Wir können uns noch so sehr dagegen stemmen, er wird trotzdem geschehen. Beziehungen zerbrechen, Freundschaften gehen auseinander, Menschen gehen weg oder sterben, Geld kommt oder geht…irgendetwas ist immer in Bewegung. Und wenn wir uns darauf versteifen, dass wir all das festhalten wollen, erschöpfen wir uns genauso sehr, wie beim Drücken gegen die Wand.

Wenn wir den Wandel akzeptieren

Wenn wir den Wandel akzeptieren, wird das Leben schon ein wenig leichter. Dann wissen wir, dass alles was ist, nicht auf Dauer ist. Das Leben ist ein ewiges Rad. Wir wehren uns ja auch nicht dagegen, dass der Frühling nicht für immer bleibt, sondern akzeptieren, dass nach dem Frühling der Sommer kommt, dann der Herbst und dann der Winter. Das können wir akzeptieren. Aber das auch das Leben sich wandelt ist für viele Menschen schwer zu akzeptieren, das sieht man ja schon am Jugendlichkeitswahn vieler Menschen. Eine ganze Industrie lebt davon, dass Menschen mit Gewalt versuchen, das Altern aufzuhalten, anstatt auch das eigene, ganz persönliche Leben als ein Rad aus Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu erleben.

Wenn wir beginnen, den Wandel zu lieben

Aber wenn wir beginnen, den Wandel zu lieben, werden wir frei. Wir werden frei von all den Kraft raubenden Widerständen, vom sinnlosen Drücken gegen eine Wand. Wir können unser eigenes Leben mit freudigen Händen ergreifen, anstatt mit traurigen Händen versuchen festzuhalten, was nicht festzuhalten ist. Und anstatt mit Wehmut auf Vergangenes zu blicken können wir das Vergangene als schöne Erinnerung im Herzen bewahren. Wir können das Neue begrüßen und das Alte ziehen lassen. Denn das ist die Natur des Lebens an sich! Dinge kommen und vergehen, Menschen kommen und vergehen und auch wir kommen und vergehen, damit wir wiederkommen können….

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen einen wandelhaften Dienstag, schließlich sind wir ja auch nicht traurig, wenn der Morgen vergeht und der Mittag kommt…

Eure Manou Gardner aka Manuela Pusker