Für viele Menschen waren die Portaltage und auch der gestrige Vollmond nicht unbedingt nur eine inspirierende Zeit, sondern sie zeigten sich auch als eine Phase der Traurigkeit. Viele Emotionen wurden an die Oberfläche gespült und anstatt sich freudig den neuen Impulsen zu widmen, waren Einige von Euch damit beschäftigt, mit diesen überwältigenden Gefühlen klar zu kommen. Und ja, auch das ist ein Teil der Transformation – bei jedem von uns hat sich im Lauf des Lebens ein ganzer Pool von Traurigkeit und sogar auch Trauer angesammelt. Auch diese Gefühle wollen gesehen werden. Kein Leben bleibt davon verschont. Wir müssen Verluste verkraften, Enttäuschungen einstecken, Rückschläge erleiden… Es macht auch überhaupt keinen Sinn, diese Gefühle unter den Tisch zu kehren und ein lachendes Gesicht zu zeigen, sondern auch diese Gefühle sind Teil unseres Seins und nicht selten sogar der Nährboden für unsere emotionale Tiefe.
Wenn die große Traurigkeit kommt
Wenn die große Traurigkeit kommt, dann gilt es zunächst einmal diese zu begrüßen. Auch wenn es schwerfällt und sich dieses Gefühl extrem unangenehm zeigt, so ist es doch nun einmal da. Es macht in den meisten Fällen wenig Sinn sich abzulenken und etwas anderes zu tun, denn Gefühle verschwinden dadurch nicht einfach, sie ziehen sich nur zurück um bei der nächstbesten Gelegenheit wieder ans Tageslicht zu kommen. Daher ist es besser, sich ihnen zu stellen. Ja, die Trauer ist da. Ja, die Trauer will gesehen werden. Ja, die Trauer ist gerechtfertig… All dies hilft, diese Gefühle zu integrieren. Und wenn wir den Gefühlen Raum gegeben haben, fühlen wir uns hinterher oft erleichtert. Wir können erkennen, dass dieses Gefühl ein Teil von uns ist, uns aber nicht vollständig in Beschlag nimmt. Wir bleiben damit der Kapitän auf unserem Boot des Lebens.
Achtung: Wenn die Gefühle von Trauer und Traurigkeit ständig vorherrschend sind und sogar das ganze Leben beeinträchtigen, dann besteht auch die Möglichkeit, dass sich dahinter eine Depression versteckt. Bitte in diesem Fall unbedingt fachliche Hilfe von einem Psychologen, Psychotherapeuten oder Psychiater suchen.
Bei immer wiederkehrender Trauer
Wenn wir einen großen Verlust erlitten oder eine große Enttäuschung verarbeiten müssen, dann kommt die Trauer oft in Wellen. Sie erinnert in ihrem Anschwellen oft an Wehen während einer Geburt. In diesem Fall hilft es gut, wenn wir sie genauso behandeln wie Geburtswehen – wir veratmen sie. Das ist hauptsächlich dann oft der Fall, wenn das Ereignis noch nicht lange zurück liegt. Auch Trauer-Wehen folgen oft einem Muster. Sie kommen – oft scheinbar aus dem Nichts – an uns heran, schwellen an, verharren eine Zeit auf dem Gipfel und flauen dann wieder ab. Wenn wir so ein Muster erkennen können, dann können wir die Wehen-Methode anwenden. Wir akzeptieren die Trauer, lassen sie kommen und lassen sie aber auch wieder ziehen. Normalerweise verhält es sich dann irgendwann umgekehrt wie bei Geburtswehen – die Abstände werden länger und die Intensität schwächer.
Bei ständiger Trauer
Wenn wir ständig traurig sind, dann sollten wir zunächst abklären, ob nicht doch eine Depression dahinter steckt. Aber wenn dies nicht der Fall ist, bzw. diese behandelt wird, dann geht es darum, das eigene Leben zu durchforsten. Was ist der Grund für meine Trauer? Wieso kann ich dem Tag nicht freudig entgegen blicken? Was läuft gerade schief in meinem Leben? Habe ich den falschen Partner/Partnerin? Habe ich den falschen Job? Wohne ich am falschen Ort? Habe ich die falschen Freunde? Und so weiter… Wenn wir beständig das Gefühl haben, dass wir nicht in die Freude kommen, dann läuft ganz offensichtlich in unserem Leben etwas falsch. Dies gilt es herauszufinden und zu verändern. Doch alleine der Gedanke an Veränderung macht vielen Menschen so viel Angst, dass sie lieber in ihrer traurigen Situation verharren.
Wenn wir es nicht schaffen, etwas zu verändern
Wenn wir in einem Leben gefangen sind, das nicht unser Leben ist, das vielleicht sogar unserem Seelenplan zuwider läuft, dann müssten wir es eigentlich ändern. Aber was soll man tun, wenn man schon nicht mehr die Kraft zur Veränderung hat? In diesem Fall ist es hilfreich und unablässig, dass wir eine externe Hilfe dazuholen. Dies kann eine Therapeutin sein, ein entsprechend geschulter Gesprächspartner, ein Coach… Es gibt für nahezu jedes Problem Fachleute, die uns helfen können, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten oder neue Strategien zu entwickeln. Wenn wir es alleine nicht mehr schaffen, brauchen wir Hilfe! Je länger man damit wartet, desto mehr verfestigt sich der Zustand. Es ist Zeit für Veränderung!
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen wunderschönen Sonntag – welches Gefühl auch gerade vorherrschen mag.
Ganz liebe Grüße in Euren Sonntag
Manou Gardner Medium aka Manuela Pusker
Bild von Karen Nadine auf Pixabay