Das mit den Gedanken ist so eine Sache. Oftmals denken wir bei bestimmten Tätigkeiten die gleichen Gedanken, die wir schon hunderte Male gedacht haben. Immer und immer wieder. Und so geht es vielen Menschen morgens beim Aufstehen. Da tauchen Gedanken auf, während wir unter der Dusche stehen, während wir den Kaffee oder Tee zubereiten. Oftmals mit kleinen Variationen die gleichen Gedanken wie an all den anderen Tagen davor. Meistens ist uns das auch gar nicht bewusst. Und bedauerlicherweise sind es meist nichtmal erbauliche Gedanken. Da denkt man darüber nach, was der Tag jetzt wohl wieder bringen mag, was man alles tun muss, worauf man sich nicht freut, was heute wieder vor uns liegt und so weiter…

Die Kraft der morgendlichen Gedanken

Die Gedanken, die wir beim Aufstehen denken, sind die Richtschnur unseres Unterbewusstseins für den Tag. Wir booten damit praktisch unsere Wahrnehmung für diesen Tag. Wenn wir darüber nachdenken, was an unangenehmen Dingen auf uns wartet, versteht unser Unterbewusstsein unsere Erwartung als Auftrag. Und natürlich wird es diesen Auftrag erfüllen. Es beginnt schon beim Öffnen der Augen, bzw. in dem Moment, indem wir unser Bewusstsein erlangen, also beim Aufwachen. Viele Menschen werden da schon das erste Mal mutlos, weil ihnen sofort bewusst wird, was nun alles auf sie wartet. Die Aufgaben und Ereignisse des kommenden Tages werden in diesem Moment sofort bewertet und ab diesem Moment setzt ein Automatismus ein. Ein Gedanke folgt dem anderen. Das sind die neuronalen Autobahnen in unserem Gehirn, die von einer Synapse zur nächsten führen und so fühlen wir uns an diesem Tag meist genauso wie an allen anderen Tagen.

Unsere Gedanken sind meist Selbstgeiselungen

Bei vielen Menschen beginnen diese Gedankenspiralen mit Vorsätzen, was heute alles besser gemacht werden muss, als an den Tagen zuvor, was alles erledigt werden muss, was wir unbedingt heute fertigbringen wollen. Das bedeutet, wir wachen auf mit der erdrückenden Last an unerledigten Dingen und Vorsätzen auf, die wir schon hunderte Male hatten und gebrochen haben, weil sie nicht zu unserer eigentlichen Natur passen, sondern einem Konzept entspringen, das wir im Kopf haben.

Diese verflixten Konzepte

Wir haben Vorstellungen im Kopf, wie unser Leben zu sein hätte, wenn wir endlich die Kraft oder Disziplin aufbringen würden, es endlich genauso umzusetzen, wie es das Konezpt vorgibt. Dabei sind diese Konzepte nicht aus uns heraus entstanden, in Abstimmung mit unserer inneren Natur, sondern es sind Konzepte, die meist andere vorgegeben haben. Da sind die Zeitschriften und Fernsehsendungen, die uns vorgeben, wie ein perfektes Leben auszusehen hat. Da sind die gesellschaftlichen Vorgaben, wie wir, unser Haus, unser Leben auszusehen hat. Da sind Konzepte unserer Eltern, unseres Partners oder Partnerin, da sind Konzepte, die sich einfach in unsere Gedanken eingeschlichen haben, deren Herkunft wir noch nicht einmal mehr wissen, die aber durch die Kraft der Gedanken zu unserer Realität geworden sind. Allen gemein ist, dass sie nicht unsere Konzepte sind. Dass sie mit uns praktisch gar nichts zu tun haben. Wir haben sie einfach nur irgendwann einmal übernommen und haben seither die fixe Idee in unserem Kopf, dass wir ihnen entsprechen müssten.

Den Kreislauf unterbrechen

Wenn wir den Kreislauf unterbrechen wollen, dann dürfen wir genau an diesem Punkt ansetzen. Noch bevor wir die Augen aufmachen, macht sich unser Gehirn schon bereit für den wohlbekannten morgendlichen Gedankenkreislauf. Und wenn dieser einmal in Gang gesetzt ist, bekommt er eine Eigendynamik. Das bedeutet, dass wir – wenn wir das unterbrechen wollen – unser Gehirn auf eine neue Art “booten” müssen. Wenn Sie dies ausprobieren wollen, dann stelle ich Ihnen hiermit eine Schritt für Schritt Anleitung zur Verfügung, die Sie dazu nutzen können.

Schritt 1

Noch bevor Sie die Augen aufmachen, umarmen Sie sich selbst. Legen Sie Ihre Arme um Ihren Oberkörper und bedanken Sie sich bei sich selbst, dass Sie auch heute wieder gesund und munter aufgewacht sind. Gönnen Sie sich – im Halbschlaf – ein wenig Liebe und Zuwendung. Sie selbst sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben, gönnen Sie sich 30 – 60 Sekunden Zuwendung.

Schritt 2

Sie haben immer noch Ihre Augen geschlossen. Lassen Sie die Arme entweder um Ihren Oberkörper geschlungen oder falten Sie die Hände, wie auch immer Sie wollen. Bedanken Sie sich bei der geistigen Welt oder bei Gott dafür, dass nun ein wunderbarer neuer Tag vor Ihnen liegt. Bedanken Sie sich für die vielen Möglichkeiten, die Ihnen dieser neue Tag nun schenken wird.

Schritt 3

Denken Sie an das Gefühl, das Sie heute haben können, wenn etwas Wunderbares in Ihr Leben treten wird. Denken Sie nicht darüber nach, was dies sein könnte, denken Sie nur an das Gefühl der Freude, der Dankbarkeit, der Erleichterung. Dann fühlen Sie dieses Gefühl. Nehmen Sie sich ein paar Sekunden Zeit, ganz in dieses Gefühl einzutauchen.

Schritt 4

Nun öffnen Sie die Augen und stehen auf. Erhalten Sie sich das zuletzt gefühlte Gefühl. Und nun verändern Sie die tägliche Routine ein wenig, da dies hilfreich ist für die neuen neuronalen Wege. Wenn Sie bisher zuerst geduscht und danach Kaffee getrunken haben, drehen Sie dies nun bitte um. Machen Sie die gleichen Dinge wie zuvor, aber in einer neuen Reihenfolge. Bleiben Sie bei Ihrem Gefühl. Beginnen Sie Vorfreude auf den Tag zu fühlen, weil dieser Tag Ihnen etwas ganz Besonderes schenken wird, Sie aber noch nicht wissen was und wann.

Schritt 5

Erhalten Sie sich das Gefühl, dass der Tag etwas Besonderes ist, solange wie möglich. Machen Sie all die Dinge, die Sie tun müssen, aber immer mit dem Gefühl der Vorfreude.

Es mag sein, dass Sie das am Anfang etwas befremdlich erleben, aber Sie werden bald bemerken, dass sich dadurch die Qualität Ihres Lebens deutlich verbessern wird. Und Sie werden vor allen Dingen erfahren, dass plötzlich Dinge geschehen, die Sie vorher nicht für möglich gehalten haben.

Sollten Sie diese Übung heute noch machen wollen – aber da Sie diesen Text ja nun lesen, sind Sie ja schon wach – machen Sie einfach einen kleinen Mittagsschlaf. Sie müssen nicht schlafen, es reicht, ein wenig in die Ruhe zu gehen und zu dösen. So können Sie es schon heute einmal üben. Und ab morgen können Sie es in Ihr morgendliches Ritual aufnehmen.

3 Minuten für ein neues Leben

Insgesamt brauchen Sie für diese Übung nicht viel mehr als drei Minuten in der Früh, dafür verändert sich Ihr Leben aber nachhaltig. Ich kann Ihnen versprechen, dass dies die am besten eingesetzten drei Minuten Ihres Lebens sind.

In diesem Sinne wünsche Ich Euch und Ihnen einen wunderschönen Sonntag. Sonntag ist der Tag des Neubeginns.

Manou Gardner Medium

Bild von prettysleepy1 auf Pixabay

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