Wenn man vor Hindernissen steht, dann hat man oftmals das Gefühl, dass diese so riesig und überwältigend sind, dass man gar nicht erst anfängt, sie genauer zu betrachten. Denn wenn man sie genauer betrachten würde, dann würde man vielleicht ja doch erkennen, dass man sie gar nicht alle auf einmal bewältigen muss, sondern dass es fürs Erste einmal ausreichen würde, wenn man den ersten Schritt macht. Viele große Dinge sind in dieser Welt bereits geschaffen worden. Sogar so große Dinge, dass man heute gar nicht weiß, wie sie jemals geschaffen werden konnten. Denken wir doch nur einmal an die Pyramiden. Diese riesigen Steinquader konnten damals ohne Kran und andere technische Hilfsmittel aufeinander getürmt werden, sodass diese wunderbaren Bauwerke entstehen konnten – deren tieferen Sinn wir vermutlich immer noch nicht kennen. Aber wie ist es denn geschehen? Fakt ist: Es gibt eine Menge Theorien, aber keine hält wirklich. Eventuell haben dabei höhere Mächte mitgewirkt… vertrauen wir darauf, dass diese auch bei uns mitwirken, wenn wir uns dem Prozess stellen!

Das Ziel definieren – der erste Schritt

Manchmal glauben wir, dass Hindernisse in unserem Weg liegen, weil wir das Ziel gar nicht genau definiert haben. Wir haben ein vages Ziel vor Augen und somit auch vage Hindernisse. Daher ist es der erste Schritt, dass wir das Ziel möglichst genau definieren – den Weg dahin lassen wir noch offen.

Den Weg von hinten nach vorne denken – der zweite Schritt

Es ist oftmals hilfreich, sich gedanklich in die Situation zu versetzen, in der man das Ziel bereits erreicht hat und dann den Prozess von der Zukunft bis zur Gegenwart aufrollen. Dabei tauchen oftmals ganz neue Perspektiven auf, da unser zukünftiges Ich, das bereits am Ziel ist, ganz andere Ressourcen zur Verfügung hat. Vertrauen wir dabei darauf, dass es dieses zukünftige Ich bereits gibt. Die Zeit ist nur in unserem Denken linear!

Die ersten Aktivitäten planen – der dritte Schritt

Angenommen wir stellen uns vor, einmal hochdekorierte Buchautorin zu sein. Dann versetzen wir uns für einen Tag einmal in die Autorin der Zukunft und schauen uns den Weg rückwärts an, wie im zweiten Schritt beschrieben. Und wenn wir den Weg rückwärts gegangen sind, dann kommen wir an den Punkt, an dem die zukünftige Bestseller-Autorin gestartet ist: Sie hatte eine Idee und hat begonnen, diese aufzuschreiben. Vielleicht hat sie noch keine Geschichte geschrieben, sondern einmal alle Unter-Ideen aufgeschrieben in eine Liste. Dann wäre das einmal die erste Aktivität. Herumgehen, eine Geschichte finden und die Ideen alle zu einer Stichwortsammlung zusammenfassen.

Hilfe in Anspruch nehmen – der vierte Schritt

Wenn wir nach den ersten Aktivitäten – ganz egal zu welchem Thema oder zu welchem Plan – bemerken, dass wir so nun nicht weiterkommen, dann ist es eine Leichtigkeit, sich passende Hilfe zu suchen. Es gibt Kurse, Seminare, Ausbildungen, Coaches und Mentoren, Apps, Youtube-Tutorials…etc. zu nahezu JEDEM Thema. Suchen wir doch das Internet durch um die nächsten Aktivitäten umzusetzen. Im oben genannten Fall wäre es vielleicht ein Schreibkurs, Schreibratgeber…you name it. Es gibt tausend Möglichkeiten.

Mit unserem zukünftigen Ich in Kontakt bleiben – der fünfte Schritt

Wenn wir darauf vertrauen, dass unser zukünftiges Ich bereits existiert, so können wir uns immer wieder Rat, Hilfe, Trost und Zuspruch holen. Auch wenn wir nicht weiterwissen, kann uns unser zukünftiges Ich inspirieren. Planen wir Zeiten für die Zwiesprache mit unserem zukünftigen Ich ein, und schöpfen wir aus dessen Erfahrungssschatz.

Stetig besser werden – der sechste Schritt

Wenn wir bereits mitten in den Aktivitäten sind, dann kommt es darauf an, besser zu werden. Wenn wir beginnen zu schreiben, dann ist das anfangs oftmals schal und ohne Lebendigkeit, weil wir noch nicht in Übung sind. Daher gilt es zu üben. Wer beginnt zu schreiben und hofft, als Erstlingswerk den nächsten Harry Potter zu schreiben, tut sich keinen Gefallen. Schreiben wir zunächst einmal das, was wir können. Briefe, Blog-Artikel, Kurzgeschichten, lange Geschichten…es ist ganz egal. Wichtig ist, wir schreiben. Und dies gilt für alle Themenbereiche. Wenn wir malen lernen, dann dürfen wir unsere Anfänge nicht mit Pablo Picasso oder Vincent van Gogh vergleichen, denn deren Erstlinge kennen wir gar nicht. Auch die haben irgendwo einmal angefangen. Wir dürfen einfach üben. So lange, bis langsam eine Qualität entsteht. Das ist in jedem Handwerk, jeder Kunst, jeder Fertigkeit so…. vor dem Erfolg steht das Üben. Aber dieses Üben kann und soll überaus freudvoll sein. Wenn wir uns bei jedem Wort, jedem Pinselstrich, jeder Bewegung mit einem Werkzeug..etc. überzeugt sind, dass dies wieder ein winzig kleiner Schritt zur Meisterschaft ist, dann ist es eine Freude.

Von den Besten lernen – der siebte Schritt

Ab einem bestimmten Punkt brauchen wir vielleicht Unterricht von einem Menschen, der das, was wir tun wollen, richtig gut kann. Ob dies nun persönlich oder online oder im Sinne von Tutorials ist…egal. Suchen wir die MeisterInnen unserer Zunft und lernen wir von ihnen.

Sich damit zeigen – der achte Schritt

Wenn wir nun an dem Punkt angekommen sind, an dem wir von uns sagen können, dass wir nun richtig gut sind, dann gilt es, damit auch nach außen zu treten und uns zu zeigen. Wir sind endlich da, wo wir hinwollten, nur weiß es noch keiner. Und auch hier gilt es wieder, sich in Geduld zu üben. Aber wenn man lange dran bleibt, dann führt nahezu jede Anstrengung zwangsläufig zum Erfolg.

Der lange Atem – Die wichtigste Zutat im gesamten Prozess

Wir hören oftmals von Menschen, die plötzlich im öffentlichen Bewusstsein auftauchen und man bekommt das Gefühl, dass diese Menschen über Nacht Erfolg hatten. Aber das ist ja nur der letzte Zipfel des Prozesses, den wir dabei erleben. Wie lange diese Menschen an diesem Erfolg gearbeitet haben, wie oft sie gescheitert sind, wie oft sie sich in den Schlaf geweint haben, wie oft sie alles wütend in die Ecke geschmissen haben, wie oft sie sich von anderen Menschen anhören mussten, dass das sowieso nie klappen wird, wie oft sie sich an ihren eigenen Haaren aus dem Schlamm ziehen mussten, wie oft sie wieder von vorne begonnen haben, wie oft sie sich geschworen haben, dass sie nun aufhören, wie oft sie trotzdem dran geblieben sind, wie oft sie sich mühsam aufgerafft haben, wie oft sie ihre letzten Ersparnisse investiert haben…von all dem wissen wir nichts.

Und all diejenigen, die im Prozess aufgegeben haben, von all denen werden wir niemals etwas erfahren. Sie haben sich zermalmen lassen von den Mühlrädern des Lebens, von den Kommentaren ihrer Mitmenschen und den eigenen Selbstzweifeln und haben resigniert aufgegeben. Nur Menschen mit einem erstaunlich langem Atem werden langfristig erfolgreich sein und überwinden die Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen.

Daher ist es so wichtig, auch den Prozess zu lieben. Wir brauchen das hehre Ziel, aber wir brauchen auch die Liebe zum Prozess, sodass wir ALLE Hindernisse mit langem Atem aus dem Weg schaffen können. Eines nach dem anderen. Und wir müssen am Anfang noch nicht wissen, wie wir Hindernis Nummer XY aus dem Weg räumen, sondern wir müssen einfach nur beginnen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen wunderschönen Sonntag

Manou Gardner Medium aka Manuela Pusker

Bild von Enrique Meseguer auf Pixabay

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