Wer kennt es nicht? Immer wieder tauchen die immer gleichen Gedanken auf – ohne, dass sich eine Lösung abzeichnet. Es sind oftmals Gedanken, die sich um die Lebensumstände drehen, Gedanken der Unzufriedenheit oder einfach Sorgen, die man sich macht. Oftmals sind es auch Gedanken an erlittene Kränkungen oder Demütigungen. Und aus diesen Gedanken werden Gefühle – Gefühle der Angst, der Wut, der Unzufriedenheit. Diese Gedanken sind nichts anderes als schlechte Gewohnheiten. Und wir tun gut daran, sie irgendwann für immer zu verabschieden.

Doch wie verabschiedet man sich von diesen Gedanken?

Zunächst gilt es, diese Gedanken einmal zu würdigen und anzuschauen. Oftmals schleichen sie sich bereits am Morgen ein, wenn wir eigentlich frohen Mutes in den Tag starten sollten. Dann kommen diese Gedanken aus den hintersten Winkeln des Gehirns – weil sie jeden Morgen oder jeden Tag von daher nach vorne treten. Wenn wir sie verabschieden wollen, gilt es, sie zu betrachten und zu überlegen, wo ihr Ursprung ist. Am einfachsten ist es, wenn man diese ungeliebten Mitbewohner einmal aufschreibt. Es macht Sinn, so eine negative Gedankensammlung anzulegen.

Gedanken an längst vergangene Situationen

Wenn wir uns immer wieder an Situationen erinnern, in denen wir ein Unrecht erlitten haben, dann ist es gut, wenn wir uns diese Situation noch einmal in allen Details vor unser inneres Auge holen. Was ist damals geschehen? Was ist damals wirklich geschehen? Es ist wichtig, dass wir erkennen, dass im Lauf der Zeit immer mehr dazu gekommen ist, und dass der eigentliche Anlass unter Umständen gar nicht so schrecklich gewesen ist. Schrecklich ist oftmals, was wir daraus gemacht haben. Immer mehr an Gefühlchaos wurde unbewusst hinzugefügt. Auf diesem Weg dürfen wir die Situation gedanklich noch einmal durchleben und sie dann als Teil unserer Vergangenheit integrieren. Das funktioniert gut bei allgemeinen Dingen. Wenn es sich um schwere Traumata handelt, brauchen wir die Hilfe einer/s PsychotherapeutIn.

Gedanken an akutelle Situationen

Wenn wir immer wieder daran denken, dass etwas an unserer aktuellen Situation so beklagenswert ist, dann ist es gut, wenn wir uns auch dies ganz genau betrachten. Was ist es, das die Situation so schrecklich macht. Welche Gefühle werden durch die Gedanken ausgelöst. Und wie können wir dem entgegen treten? Können wir etwas verändern? Oder können wir die bedrückende Situation an eine höhere Macht, sie können diese auch gerne Gott nennen, abgeben?

Tatsächliche persönliche Bedrohung

Wenn wir tatsächlich in der Situation einer ganz bestimmten persönlichen Bedrohung leben, ist die Frage, wo wir Hilfe finden können. Egal wie akut die Bedrohung ist, es nützt nichts, nur darüber nachzudenken, sondern wir brauchen in diesem Fall fachkompetente Hilfe. Wenn es tatsächlich eine körperliche Bedrohung ist, finden wir Hilfe bei Polizei oder einem Anwalt. Wenn es eine existentielle oder finanzielle Bedrohung gibt es auch hierzu Beratungsstellen. Es ist wichtig, dass wir die Bedrohung benennen und uns nicht damit aufhalten, Angst zu haben, sondern den Stier bei den Hörnern ergreifen und so schnell wie möglich Hilfe suchen. Am besten noch heute.

Sorgen

Viele Menschen machen sich Sorgen um Dinge, die nicht eintreten. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die immer uns stets um irgendetwas besorgt sind, dann dürfen Sie sich vor Augen halten, wie oft der Grund Ihrer Sorge bisher NICHT eingetroffen ist. Sorgen sind etwas, das sich gerne verselbständigt. Und Sorgen um alles und jedes rauben uns jegliche Lebensfreude. Wenn wir immer in Sorge sind, haben wir in Wahrheit kein Vertrauen in das Leben. Doch das Leben ist so wie es ist – mal freundlich, mal rauh, mal wild, mal stürmisch und dann wieder wie eine sanfte Brise. Das Leben ist nicht dazu gedacht, jeden Tag gleichförmig dahinzuplätschern. Wecken Sie den Abenteuerer in sich und fangen Sie an, wieder Mut zu fassen und darauf zu vertrauen, dass Sie – wenn denn tatsächlich etwas davon eintreten sollte – Ihnen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen um damit umzugehen. Vertrauen Sie!

Globale Bedrohung

Wenn unsere Gedanken um die momentane C-Krise oder die Klimakrise kreisen, dann ist es gut, uns vor Augen zu halten, wie schwer wir momentan wirklich davon betroffen sind. Wir dürfen uns auch bewusst machen, dass diese Krise nicht nur uns selbst, sondern auch eine Menge anderer Menschen, vielleicht sogar alle Menschen, betrifft. Wir können hier den Weg der kleinen Schritte gehen. Immer nur einen Tag nach dem anderen betrachten und uns in der akuten Phase vor Nachrichten schützen. Viele Menschen schüren das subjektive Gefühl der Bedrohung damit, dass sie immer mehr und immer weiter recherchieren. Vertrauen wir hier auf das Schicksal und die Kraft der vielen Menschen und versuchen wir, den Normalzustand in unserem Leben wieder herzustellen. Dies gelingt uns dadurch, dass wir uns vor Augen halten, was in unserem Leben alles gut ist.

Depressionen und Zwangsgedanken

Wenn wir merken, dass nichts davon nützt, dann ist es Zeit, sich wirklich fachliche Hilfe zu suchen. Auch diese ist weder Schande noch Makel. Wenn wir von unseren Gedanken so sehr gequält werden, dass wir nicht mehr lebensfroh sein können, gibt es Fachleute, die uns aus diesem Gedankenkarussel heraushelfen können. Treten Sie dann in Aktion und holen Sie sich Hilfe. Und wenn selbst das nicht mehr geht, vertrauen Sie sich jemandem an, der Ihnen hilft Hilfe zu suchen. Zur Not einem der Kummertelefone, die es überall gibt.

In diesem Sinne wünsche Ich Euch und Ihnen einen wunderschönen Donnerstag

Manou Gardner aka Manuela Pusker

Bild von PixelAnarchy auf Pixabay

2 Kommentare zu „Wenn die Gedanken sich im Kreis drehen

  1. Guten Morgen, vielen Dank für diesen Blog. Denke da ist für jeden was dabei. Ich habe mich im Absatz “Sorgen” wiedergefunden. Man muss einfach was tun, sonst ist man in dieser Spirale wie auf dem Titelbild…die Lebensqualität leidet.
    Danke das du täglich für uns da bist.
    Schönen Donnerstag 🐞Maria

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