Pilgerreise durch das Leben

Pilgerreise in mein neues Leben, nenne ich den Abschnitt, der für mich nun bereits begonnen hat. Und ab heute geht es mir den Morgenimpulsen weiter. Und in diesem Impuls möchte ich Dir erzählen, wie ich die letzten zehn Tage durch mein ganzes Leben gepilgert bin. Vielleicht kann ich Dir damit eine Inspiration liefern.

Sonntag vor einer Woche startete die Pilgerreise

Am Sonntag vor einer Woche bin ich losgefahren. Zunächst einmal zu meiner großen Tochter, um sie, meinen Schwiegersohn und natürlich meine Enkelkinder zu besuchen. Es war schon eine große Herausforderung, seit sehr langer Zeit mal wieder die 800 Kilometer alleine zu fahren. Doch es ging sehr gut und ich war fröhlich. Es war schön, die Kleinen zuhause zu besuchen und gemütlich mit meiner Tochter im Kaffeehaus zu sitzen. Dort blieb ich zwei Tage. Am letzten Tag, am Dienstag, machte ich dann ganz bewusst einen Ausflug in meine Vergangenheit. Schließlich habe ich mehr als 30 Jahre in Baden-Württemberg gelebt.

Ich pilgerte rückwärts

Ich besuchte die Orte, an denen ich gelebt hatte, bevor ich mich auf den Weg nach Österreich gemacht habe. Und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Stand vor den Häusern, in denen ich damals wohnte und spürte hinein, wie das Leben zu der Zeit war und wer ich damals war. Ich erlebte noch einmal die Gefühle, die ich dort verspürte und erinnerte mich an schöne und weniger schöne Momente.

Pilgerreise in die Kindheit

Zum Schluss fuhr ich in den Ort, in dem ich aufgewachsen war. Ich stand lange gegenüber dem Haus, in dem ich mit meiner Oma lebte und suchte die Straße ab nach Erinnerungen ab und manchmal liefen die Tränen. Ich suchte nach Spuren, die ich vielleicht hinterlassen haben könnte. Doch da waren keine. Ich war dort nicht mehr präsent.

Dann ging ich meinen Schulweg ab und suchte die Häuser, in denen die Menschen lebten, die ich damals kannte. Und ein dunkler Schatten legte sich über meine Seele. Schmerzhafte Erinnerungen hatten die Oberhand. Ich wurde in unserem Dorf „der Bastard“ genannt, weil ich keinen Vater hatte. Naja, eigentlich hatte ich auch keine Mutter.

Ich sah die Häuser, in denen die Männer lebten, die mich damals missbrauchten und ich sah mich entlang gehen wie damals. Das Gefühl ein Nichts zu sein. Nicht geliebt, nicht gewollt, benutzt. Ich fühlte die Demütigung dieser Jahre und mir wurde bewusst, dass ich Unglaubliches überlebt habe, ohne daran zu zerbrechen. Aber ich habe Narben aus dieser Zeit. Narben, die mich zu dem machen, was ich heute bin.

Durch die Vergangenheit reisen

Ich habe mich verabschiedet von all den schlechten Gefühlen, die mein früherer Heimatort in mir auslöste. Ich habe mich aus diesem Teil meines Lebens verabschiedet. Es war kein Trotz und keine Wut. Es war einfach nur das Wissen, dass dieser Teil nun endgültig vorbei sein darf, damit es mich nicht mehr behindert. Und in wenigen Stunden konnte ich es hinter mir lassen, indem ich es annahm. Indem ich den Menschen verzieh, denn sie wussten es damals nicht besser. Sie haben Unrecht getan. Und auch ich habe in meinem Leben schon öfter Unrecht getan. Das passiert weil wir Menschen sind. Menschen auf der Suche nach dem eigenen Leben – dem eigenen seelengerechten Leben.

Und dann betrat ich mein neues Leben

Und dann machte ich mich auf den Weg in den Hunsrück. An den Ort, an dem mein neues Leben beginnen sollte. An einen Ort, an dem ich gesehen werden sollte. Was für ein Kontrastprogramm. Und es war gut, dass ich mich zuvor verabschiedet hatte. Ich war nun frei. Mir wurde bewusst, wie wunderbar es war, dass alle meine Kinder groß genug sind, dass sie mich nicht vermissen, wenn ich ein paar Tage weg bin. Mir wurde bewusst, dass ich nun die Pilgerreise in mein ganz neues Leben antreten konnte – mit all dem, was ich bin, was ich kann und was ich zu sagen habe.

Ich pilgerte weit aus meiner Komfortzone heraus

In den folgenden vier Tagen musste ich meine Komfortzone gefühlt hunderte Male verlassen. Ich fühlte mich wie ein Hefeteig, der ruhig, aber bestimmt, durchgeknetet wird, damit er aufgehen kann. Keine fremden Gedanken wurden mir eingepflanzt, aber es wurde mein Bewusstsein für die eigenen Gedanken eröffnet. Ich fühlte mich wie so ein ausklappbares Nähkästchen, von dem ich immer nur die oberen Fächer geöffnet hatte. Und nun sah ich, dass darunter noch weiterer Fächer waren. Und nicht nur das, ich kann, darf und soll mich daraus frei bedienen. Meine Seele möchte das! Und ich werde es tun.

Wieder nach Hause gepilgert

Und ich bin danach nach Hause gepilgert, wissend, dass die Reises noch lange nicht zu Ende ist. In drei Wochen mache ich mich wieder auf, die nächsten Grenzen zu sprengen und meinem Seelenplan immer näher zu kommen. Und ich bin voller Dankbarkeit, einen Partner an meiner Seite zu haben, der das gut findet und unterstützt. Ich bin frei! Es war eine Pilgerreise in die Freiheit!

Und ganz nebenbei haben wir einen Weltrekord aufgestellt, indem wir als 147 Speakern aus 21 Nationen den Speaker-Slam durchgezogen haben, 147 Reden in kürzester Zeit. Wir haben es gechafft. Und es hat sich mal wieder gezeigt, was Menschen gemeinsam erreichen können.

Ich bin dankbar und freudig!

Und nnn wünsche ich Dir, dass Du Dich ebenfalls aus den Fesseln Deiner Einschränkungen befreien kannst. Damit Du auch Dein seelengerechtes Leben findest. Wir sind hier um zu wachsen und unsere Ketten zu sprengen. Auch Deine Seele hat einen Plan. Und wenn Du magst, helfe ich Dir dabei.

Und hier gibt es noch einen weiterführenden Artikel: Können wir die Vergangeheit verändern?

Ganz liebe Grüße in Deinen Dienstag

Manou

Bild von Jose Antonio Alba auf Pixabay

6 Antworten zu „Pilgerreise durch das Leben“

  1. Avatar von Heike
    Heike

    Wie schön, dass Du wieder da bist!! Ich freue mich auf die Impulse aus Deiner Feder!
    Und ich kann mit Dir die Reise in einen neuen Abschnitt feiern!

    1. Avatar von Manuela Pusker

      Dankeschön, liebe Heike ❤️🙏❤️

  2. Avatar von Antonia Braditsch
    Antonia Braditsch

    Liebe Manu,
    ich freue mich mit dir, dass du so viel Positives erleben durftest und bin gespannt, wie es weitergeht!

    Willkommen zurück 😉
    und liebe Grüße,
    Antonia

    1. Avatar von Manuela Pusker

      Dankeschön, liebe Antonia ❤️🙏❤️

  3. Avatar von coniwues10
    coniwues10

    Down memory lane – was für eine aussergewöhnliche Reise – was für ein langer Weg! Ein Blick ins Gestern, das Sein im Heute und die Gewissheit, dass das Morgen noch so viel Wertvolles bereit hält. Alles Liebe für deine weiteren Ziele.

    1. Avatar von Manuela Pusker

      Vielen lieben Dank, liebe Coni ❤️🙏❤️

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