Liebe LeserInnen, sorry, dass ich mich eine ganze Woche lang nicht gemeldet habe, aber das C-Virus hatte mich fest im Griff. Genau genommen hat es das immer noch, aber ich kann zumindest wieder ein wenig denken. Seit gestern haben sich meine Gedanken ein wenig geklärt. Das Wesen des C-Virus ist ein strenger Lehrmeister und ist ganz schön hart mit mir ins Gericht gegangen.
Und nun ist gestern Abend gegen 20.00 Uhr meine Mutter verstorben. Viele wissen es, dass das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter kein besonders enges Mutter-Tochter-Verhältnis war, daher wird sie mir im täglichen Leben nicht besonders fehlen. Es ist sogar eher so, dass ich überzeugt bin, dass es für sie in erster Linie gut ist, dass sie doch recht friedlich einschlafen durfte. Schon vor mehr als zwei Jahren ist in England mein Großvater bei einem Jenseitskontakt erschienen, der mir damals schon sagte, dass er nicht wegen mir da ist, sondern dass er sich freut, sie bald in Empfang nehmen zu dürfen. Ich habe das sogar mehrmals mit ihr besprochen. Sodass ich hoffe und glaube, dass sie innerlich gut vorbereitet war, diese Reise anzutreten.
Ihr Leben war hart. Sie war hart. Sie war ein Mensch, der keinerlei Liebe zu anderen Menschen verspürt hat – nur zu Pflanzen hatte sie einen Bezug. Sie hatte ihr ganzes Leben lang einen „grünen Daumen“. Menschen waren für sie Instrumente, vermutlich war auch sie ihr ganzes Leben lang instrumentalisiert worden. Ich weiß es nicht. Ich kenne nur Ausschnitte aus ihrem Leben. Und ich trauere nicht um sie, wie eine Tochter trauert, die eine liebende Mutter verloren hat. Ich trauere mehr um die Mutter, die ich nie hatte. Aber ich wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie da, wo sie jetzt ist, endlich glücklich sein darf.
Sie hat es gestern Abend sogar geschafft, mir ein Zeichen zu schicken. Gleich, nachdem ich die Nachricht erhalten habe, bin ich kurz raus auf die Terrasse um in den Sternenhimmel zu schauen und da erschien ein sehr heller Lichtpunkt am Himmel, der langsam immer dunkler wurde und ich war mir sicher, dass sie mir damit zeigte, dass sie gut angekommen war. Das war sehr tröstlich.
Liebe Mama,
ja, so habe ich Dich zu Lebzeiten nie genannt. Ich wünsche Dir, dass Du Dich nun – umgeben von Menschen, die dich lieben, etwas erholen kannst. Auch für Dich war diese Inkarnation nicht leicht und ich weiß nicht, warum Du diesen Weg gewählt hast, aber es wird seine Gründe gehabt haben. Deine letzten Jahre waren geprägt von Einsamkeit. Nicht nur, weil es nur wenige Menschen gab, die den Kontakt mit Dir gehalten haben, sondern auch, weil Du Kontakte gar nicht annehmen konntest. Du hattest nichts zu geben und hast auch nichts genommen. Doch hast Du Dich nur selten beklagt. Dafür habe ich Dich bewundert. Dein Fernseher lief von früh bis spät und Deine Tage verschwammen immer mehr. Wenn ich Dich anrief, wusstest Du selten, welcher Tag gerade war. Ich fragte mich oft, wie man so leben kann. Aber Du hast es durchgezogen. Die letzten Monate waren mühsam, denn Du konntest kaum noch sprechen. Ich bin froh, dass Du nun von diesem kranken Körper befreit bist und bin überzeugt, dass wir nun – nachtodlich – wesentlich bessere Gespräche führen können. Aber zunächst ist es für Dich Zeit, gut anzukommen und ich werde Dich im Geiste noch eine ganze Zeit begleiten. Es ist alles gut, wie es ist. Du musst keine Angst haben. Niemand wird Dich verurteilen für das, wie Du warst. Denn Du wusstest es nicht besser, sonst hättest Du es besser oder anders gemacht. Danke für das, was Du für mich getan hast und sei es nur dafür, dass Du mich geboren hast. Wir sehen uns eines Tages wieder und bis dahin werden wir über die Schleier der beiden Welten hinweg unser Leben aufarbeiten und uns so annehmen, wie wir sind und waren. Das Einzige, was ich hier auf der Erde nun noch für Dich tun kann ist, Dir hier in diesem Blog einen Platz einzuräumen, als Zeichen, dass Du bist.
In Liebe Deine Tochter
Bild von pasja1000 auf Pixabay
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen allen einen wunderschönen Dienstag und ich denke, die Morgen-Impulse werden jetzt wieder weitergehen.
Manou Gardner Medium aka Manuela Pusker
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